Der Facebook-Mutterkonzern Meta muss sich in den USA gegen Vorwürfe des Marktmissbrauchs wehren. Meta-Chef Mark Zuckerberg
wies am Montag zum Auftakt des Kartellverfahrens in Washington die
Anschuldigung zurück, sein Unternehmen habe ein Monopol bei
Onlinenetzwerken geschaffen. Das Verfahren könnte dazu führen, dass
Meta sich von der Fotoplattform Instagram und dem Messengerdienst
WhatsApp trennen muss.

Die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) wirft Zuckerbergs
Unternehmen vor, Instagram und WhatsApp vor mehr als zehn Jahren
übernommen zu haben, um missliebige Konkurrenten aus dem Weg zu räumen.
FTC-Anwalt Daniel Matheson argumentierte in seinem Eröffnungsplädoyer, für Meta sei es einfacher
gewesen, die Rivalen aufzukaufen, als sich dem Wettbewerb zu stellen.

Trennung von Instagram wäre teuer für Meta

Meta bestreitet dies. Das Unternehmen gibt an,
die ehemaligen Start-ups Instagram und WhatsApp erst erfolgreich gemacht
zu haben. Die beiden Dienste haben heute Milliarden Nutzer in der ganzen
Welt. Zuckerberg sagte dazu, sogenannte
soziale Netzwerke seien nur ein Teil der Geschäftsaktivität seines
Konzerns, ihr Gewicht nehme aber insgesamt ab.

Im Zeugenstand sagte Zuckerberg, Meta habe zunächst gar nicht erkannt, dass
Nutzer zunehmend über Messaging-Dienste Kontakte knüpften, statt
ihre Facebook-Feeds als Aufhänger zu benutzen. „Ich glaube, wir haben missverstanden, wie sich das
soziale Engagement im Internet entwickelt.“

Die FTC
fordert einen Zwangsverkauf von Instagram und WhatsApp.
Sollte sie sich damit durchsetzen, hätte das weitreichende
Auswirkungen auf Meta: Das Unternehmen erwirtschaftet ungefähr
die Hälfte seines Umsatzes in den USA mit Anzeigen auf
Instagram.

Zuckerberg wurde mehrfach bei Trump vorstellig

Das Verfahren gilt als Test für die Macht der Kartellwächter in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Zuckerberg
hatte vergeblich versucht, Trump zu einem Vergleich zu überreden. Dafür
wurde er in den vergangenen Wochen mehrfach im Weißen Haus vorstellig
und besuchte den Präsidenten zudem auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in
Florida. Die Wettbewerbsbehörde FTC hatte ihre Klage gegen Zuckerbergs Konzern ursprünglich bereits 2020 in Trumps erster Amtszeit eingereicht.

© ZEIT ONLINE

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Facebook hatte Instagram 2012 gekauft. Zwei Jahre später kam WhatsApp hinzu – zum Kaufpreis von 22 Milliarden Dollar. Facebook versuchte auch, den Rivalen Snapchat zu kaufen, was ihm nicht gelang. Die Behörde Federal Trade Commission betrachtet Unternehmen wie TikTok, YouTube und den Messaging-Dienst von Apple nicht als Rivalen für Instagram und WhatsApp.

Facebook-Konzern Meta

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