Wiesbaden. Rot-Weiss Essen darf sich über den ersten Saisonsieg freuen. Beim 4:3-Spektakel in Wiesbaden überzeugt einmal mehr Abwehrspieler José-Enrique Rios Alonso.
José-Enrique Rios Alonso hat es schon wieder getan. In der 55. Minute des Auswärtsspiels von Rot-Weiss Essen beim SV Wehen Wiesbaden nutzte der Deutsch-Spanier eine chaotische Situation nach einer RWE-Ecke aus und schoss zum 1:1 ein. Von der Unterkante der Latte prallte der Ball letztlich ins Tor. „Ich habe gesehen, dass er ein bisschen hinter der Linie war“, sagte er wenige Minuten nach dem berauschenden 4:3-Sieg in Wiesbaden im Gespräch mit dieser Redaktion.
+++ RWE: „Persönliche Verfehlung“ – Koschinat musste Neuzugang bestrafen +++
Wobei sich der 25-Jährige nicht ganz sicher gewesen sei. Die Videoaufnahmen machten jedoch deutlich, dass es kein Wembley-Tor war, der Ball sprang eindeutig hinter der Linie auf. Der Treffer zählte zurecht – und RWE drehte auf. „Wir haben dann schnell das 2:1 und das 3:1 erzielt. Dass wir sie dann noch einmal auf 3:3 herankommen lassen, ist das einzige, was wir uns vorwerfen lassen müssen.“ Doch RWE hatte noch einen. In der Nachspielzeit kam Torben Müsel an der Strafraumkante frei zum Abschluss, setzte den Ball zum Sieg ins kurze Eck und brachte den dahinterliegenden Gästeblock endgültig zum Ausrasten.
Rot-Weiss Essen: Koschinats taktische Umstellung fruchtet
Danach hatte es bis zur Pause noch gar nicht ausgesehen. Der Schlüssel war die Umstellung von der Fünferkette auf das 4-2-3-1-System und eine laute Halbzeitansprache von Uwe Koschinat, wie Rios Alonso verriet.
So gab er den Startschuss zu einer verrückten zweiten Halbzeit. Nach dem zwischenzeitlichen 1:0 gegen den TSV 1860 München war es schon sein zweites Saisontor im dritten Ligaspiel.
Rot-Weiss Essen durfte sich am Freitagabend in Wiesbaden über den ersten Saisonsieg freuen.
© FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann
Nach der schwachen Hinrunde der vergangenen Saison knüpft der 25-Jährige auch in der neuen Runde genau da an, wo er in der Rückserie begonnen hat. Rios Alonso, der zudem im Sommer im Kreis vieler Teamkollegen geheiratet hat, hat sich zum sichersten RWE-Verteidiger entwickelt.
Rot-Weiss Essen: Rios Alonso ist unverzichtbar
Am Boden ist er ohnehin eine Bank und auch in der Luft ist er, trotz einer Körpergröße von „nur“ 1,82 Metern, immer wieder gefährlich. Rios Alonso ist ein Mentalitätsspieler, wie ihn RWE nicht nur für Partien wie die in Wiesbaden gut gebrauchen kann. Der Verteidiger, der seit 2021 an der Hafenstraße spielt, ist für die Essener unverzichtbar.
Seinen Fokus richtete er nach der emotionalen Achterbahnfahrt gleich nach dem Spiel auf die nächsten Aufgaben. Das RWE-Team habe gezeigt, dass es genug Gründe gibt, um diese optimistisch anzugehen. „Was wir hier mitnehmen, ist, dass wir nach einem Rückstand zurückkommen und so in die zweite Halbzeit starten. Wir haben gesehen, dass wir nicht nur die Qualität haben, um hinten raus zu spielen, sondern auch, um Tore zu machen. Das war der Dosenöffner für die Offensive“, sagte er. Auch wenn der Innenverteidiger eben wieder persönlich vorlegen musste.