AUDIO: Werder muss um Verteidiger Deman bangen ( Min)
Stand: 23.08.2025 10:06 Uhr
Werder Bremen startet mit großen Sorgen in die Bundesligasaison. Vor dem Spiel heute in Frankfurt haben die Hanseaten mit zahlreichen Verletzten zu kämpfen und Neuverpflichtungen sind auch nicht in Sicht.
Dieses Bild passt zur völlig missglückten Saisonvorbereitung von Werder Bremen. Der Belgier Oliver Deman, bis zum Donnerstag noch einer von nur zwei gesunden Außenverteidigern des Vereins, wurde mit dick bandagiertem Knöchel vom Trainingsplatz gefahren. Am Nachmittag kam die bittere Diagnose: Bruch des Außenknöchels, verbunden mit einer monatelangen Pause. „Es tut mir für Olivier wahnsinnig leid. Er war gerade richtig gut in Schwung gekommen“, sagte Cheftrainer Horst Steffen.
Der 30-Jährige kehrt den Hanseaten nach neun Jahren den Rücken und wird in Frankfurt Nachfolger von Kevin Trapp. Schon am Sonnabend geht es gegen seinen Ex-Club.
Es ist das i-Tüpfelchen auf eine Negativserie an der Weser in der Sommervorbereitung. Im DFB-Pokal kam schon in der ersten Runde das Aus. Inklusive Deman sind es jetzt 13 Spieler, die den Club in diesem Sommer entweder verlassen oder die sich verletzt haben. Der bisherige Stammkeeper Michael Zetterer etwa wird gegen Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) nur drei Tage nach seinem Abschied aus Bremen im Tor des Gegners stehen.
Backhaus nach Zetterer-Abgang im Tor
Das alles trifft Werder auch deshalb so hart, weil von den seit Wochen angekündigten und dringend benötigten Verstärkungen bislang fast niemand gekommen ist. Ein neuer Stürmer? Ist noch nicht da. Der neue Rechtsverteidiger? Lässt genauso auf sich warten. Neuer Torwart soll Medienberichten zufolge der Este Karl Hein vom FC Arsenal in London werden. Doch der 23-Jährige ist nur als Nummer zwei hinter Toptalent Mio Backhaus vorgesehen, dem zunächst eine weitere Saison auf der Ersatzbank in Aussicht gestellt wurde, ehe er kurz vor dem Saisonbeginn doch noch zum Zetterer-Nachfolger aufstieg. Auch das war eigentlich anders geplant und kommuniziert worden.
Und so gilt unter dem Strich: Seine ersten Wochen als Bundesliga-Trainer hatte sich Horst Steffen sicher anders vorgestellt. Im Gegensatz zu seinem Kapitän Marco Friedl („Die Alarmglocken sind sehr an“) behält der 56-Jährige fast immer die Ruhe. Doch eine gewisse Anspannung nach dem Deman-Schreck war Steffen bei seiner Pressekonferenz zum Frankfurt-Spiel erstmals anzumerken.
Kommen noch zwei Außenverteidiger?
„Ich freue mich auf mein erstes Bundesliga-Spiel als Werder-Trainer. Leider sind es viele Dinge, die dazu führen, dass der Fokus darauf gar nicht gelegt wird“, sagte er. Was Werder jetzt braucht, ist seit Wochen bekannt: neue Spieler. „Dass wir da unterwegs sind und so ein Spielerprofil suchen, ist klar“, sagte Steffen mit Blick auf den Ausfall von Deman. Ob eventuell sogar noch zwei neue Außenverteidiger kommen, „wird besprochen werden müssen. Wir sammeln noch Gedanken, um uns zu sortieren.“
Eine Woche vor dem schweren Pokal-Auftakt bei Arminia Bielefeld ist Werder Bremen noch nicht bereit. Vor allem die Offensive macht große Sorgen.
Schon entschieden wurde, dass auf das für den 5. September vereinbarte Testspiel gegen Preußen Münster wegen der Personalmisere und zu erwartender Länderspielabstellungen doch verzichtet wird. Das erst am Vortag vereinbarte Duell wurde am Donnerstag wieder abgesagt.
Transfer-Stau an der Weser
Werders Transferstau ist schon seit Wochen Thema in den Medien, in den Fanforen und auch in der Spielerkabine. Wer aber nach dem nächsten Ausfall und der nächsten verstrichenen Woche ohne erfolgreichen Transfer eine öffentliche Ansage des Trainers an seinen Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz oder den Profifußball-Leiter Peter Niemeyer erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Ich brauche da nicht nachdrücklich zu werden.
Werder-Trainer Horst Steffen zu den erhofften Verstärkungen
„Wir sind alle gemeinsam unterwegs hier im Verein. Alle sind bemüht, dass wir unsere Lösungen finden“, sagte Steffen. „Ich brauche da nicht nachdrücklich zu werden.“ Jetzt gelte es, „zusammenzustehen. Diese Idee, dass ein paar unglückliche Umstände zusammenkommen, die gibt es. Die Jungs dürfen sich darauf fokussieren, was sie gemeinsam schaffen können und welche Aufgaben sie haben. Und wenn der Fokus darauf liegt, haben wir eine gute Mannschaft.“
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