Nach den tödlichen Schüssen auf einen Mann im sauerländischen Menden in Nordrhein-Westfalen ist der mutmaßliche Täter weiter auf der Flucht. In der Nacht veröffentlichte die Polizei ein Foto des 40-jährigen Verdächtigen und bat um Hinweise zu dessen Aufenthaltsort. Zugleich warnte die Polizei, der Mann könne bewaffnet sein, eine Kontaktaufnahme solle vermieden werden. Motive und Hintergründe der Tat in der Stadt mit ihren rund 53.000 Einwohnern waren am Samstag weiter unklar.

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Bei dem Tatverdächtigen handle es sich um Kenan Mehovic, teilte die Polizei mit. Wer Hinweise. „Melden Sie sich bei Erblicken des Täters bitte umgehend bei dem polizeilichen Notruf“, heißt es. Bei dem Gesuchten handele es sich um einen in Menden wohnhaften 40-Jährigen mit serbisch-montenegrinischer Staatsangehörigkeit, sagte die Sprecherin der Arnsberger Staatsanwaltschaft, Annika Berg, auf dpa-Anfrage.

Zwei Männer niedergeschossen

Nach einem Streit in einem Wohngebiet hatte ein Mann am Freitag zwei andere Männer niedergeschossen. Der eine – ein 45-jähriger Deutscher – starb trotz Wiederbelebungsversuchen. Der andere Getroffene, ein 49 Jahre alter Türke, wurde mit Schussverletzungen in Brust und Oberarm mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht. Zu seinem Zustand gab es zunächst keine weiteren Angaben.

Polizei und Rettungskräfte sind an einem Tatort im Einsatz. Nach Schüssen in Menden im Sauerland ist die Polizei im Großeinsatz.

© dpa/Alex Talash

Der Täter floh mit einem Auto, hieß es aus Sicherheitskreisen. Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen habe er bislang nicht festgenommen werden können, hieß es in der Mitteilung in der Nacht zu Samstag.

40-jährige Frau wieder auf freiem Fuß

Eine am Tatort festgenommene 40 Jahre alte Frau sei inzwischen aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, schilderte die Staatsanwältin weiter. Nach derzeitigem Erkenntnisstand lasse sich bei ihr keine Tatbeteiligung feststellen. Zu ihrer Person gab es zunächst keine weiteren Angaben. 

Nach dpa-Informationen war sie mit dem mutmaßlichen Täter nach den Schüssen in einem Wagen weggefahren und später aus unbekannten Gründen allein zum Tatort zurückgekehrt. Dort wurde sie festgenommen.

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An dem Haus am Tatort befindet sich eine Baustelle. Dort hatte sich nach dpa-Informationen auch der spätere Täter aufgehalten. Aus noch unbekannten Gründen hatte es demnach dort Streit mit den beiden späteren Opfern gegeben. Nach Zeugenaussagen am Tatort waren die beiden Opfer als Bauarbeiter auf der Baustelle tätig. Dafür gab es aber zunächst keine offizielle Bestätigung. (dpa)