Der Börsen-Tag
US-Zölle schaden eigenen Exporten am meisten – Europa weniger betroffen

16.04.2025, 15:50 Uhr

Die US-Zölle haben nach einer Analyse der Welthandelsorganisation (WTO) die größten Auswirkungen auf die USA selbst – und Kanada. Abgesehen vom Handelsvolumen werde auch die Wirtschaftsleistung stark leiden: Die WTO rechnet dieses Jahr nur noch mit 0,4 statt 2 Prozent Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Nordamerika. Sie legt ihre Daten nur für die USA und Kanada zusammen vor.

In Nordamerika dürften die Exporte in diesem Jahr um 12,6 Prozent zurückgehen, die Importe um 9,6 Prozent, heißt es in der WTO-Analyse. Vor den Zollankündigungen hatte sie plus 2,2 Prozent bei den Exporten und plus 2,8 Prozent bei den Importen erwartet. Die chinesischen Exporte in die USA gehen nach WTO-Prognosen im derzeitigen Szenario um 77 Prozent zurück.

Für Europa sind die Folgen deutlich weniger dramatisch: plus ein Prozent Exporte (statt vorher erwarteten 1,4 Prozent) und plus 1,9 Prozent Importe statt 2,1 Prozent. Beim BIP sieht die WTO für Europa im laufenden Jahr 1,2 statt 1,4 Prozent Wachstum.