Von Graffiti, über Skulpturen bis zur Halfpipe

70 Künstlerinnen und Künstler, Duos und Kollektive aus 25 Ländern haben sich den Ort in den vergangen Wochen zu eigen gemacht. Sie zeigen auf dem Areal, welche Spielarten die urbane Kunst zu bieten hat. Da gibt es etwa haushohe Wandgemälde, mal figürlich, mal abstrakt. Die Wände anderer Räume sind komplett mit Collagen aus Isolierband gestaltet.

Sicher genug fürs Betreten, aber verfallen genug für den kreativen Prozess.

Michael Lippold, Ibug e.V.

Am Ende eines kleinen Schachtes flackert eine Lichtinstallation von Chiara Dahlem aus Luxemburg. Es gibt filigrane Skulpturen und winzige Objekte, wie die Miniaturen des Leipzigers Schmii. In einer Etage fällt der Blick auf einen mit Zeichnungen, historischen Dokumenten und allerlei Mobiliar gefüllten Raum. Es ist die Arbeit „flow/resistance“ des österreichischen Kollektives Adhocrates.

„Das sind auch Skateboardfahrer. Hinten sieht man, dass da aus dem Holz eine Skateboardrampe gebastelt wurde“, erzählt Ibug-Sprecher Lippold: „Die haben diesmal sich das Thema Auto-Union vorgenommen und so eine Prototypen-Werkstatt quasi hier reingebastelt.“ Die Geschichte des ehemals staatlichen Automobil-Konzerns Auto-Union, der von 1932 bis 1948 in Chemnitz existierte, lässt sich hier so auf sehr spielerische Weise entdecken.

Kulturprogramm mit DJs, Bands und eigenem Kino

Wer keine Angst vor Schuttbergen und staubigen Schuhen hat, kann auf der 20. Ibug wieder nach Herzenslust Herumstromern und die Kunstwerke, wie auch das Gelände kennenlernen. Auch Führungen zur Geschichte des Gebäudes wollen die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins wieder anbieten.

Da es sich um ein Festival handelt, gibt es auch ein umfangreiches Rahmenprogramm, erklärt der Vereinssprecher: „Wir haben viel Musik, wir haben DJs und Livebands, die an allen Wochenenden hier spielen. Wir haben Vorträge, Workshops, Gesprächsrunden. Wir haben ein Kino hier eingebaut, wo man das ganze Festival über thematische Filme sehen kann.“

Wer dann müde und voller Eindrücke ist, kann sich mit einem kühlen Getränk an der Strandbar ausruhen und das besondere Flair der Ibug genießen – diese ureigene Mischung aus Provisorium und Kultur.