Dresden. Der Zoo Dresden hat jetzt wieder vier Zebras und vor allem ein männliches Tier, so dass es irgendwann vielleicht auch wieder ein Zebrafohlen geben wird. Doch noch ist Hengst T‘Chaka mit seinen anderthalb Jahren nicht geschlechtsreif. „In der Regel wird das im vierten Lebensjahr so weit sein“, weiß Matthias Hendel, Senior-Kurator im Zoo.
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Die beiden Neulinge T‘Chaka und die dreijährige Ramonda (beide Namen nehmen Bezug auf den Marvel-Film Black Panther) sind seit reichlich einer Woche im Dresdner Zoo. Der Hengst stammt aus dem Zoo Krakau in Polen, die Stute aus dem Zoo Dvůr Králové nad Labem in Tschechien. Die beiden Tiere bilden jetzt mit der sechsjährigen Stute Bolani und der 17-jährigen Zyta eine Herde.
Auch bei Tieren stimmt manchmal die Chemie untereinander nicht
„Wir hatten zuletzt drei Zebra-Stuten, mussten aber die fünfjährige Camina, die ja bei uns hier geboren ist, abgeben, weil sie in der Gruppe nicht harmonierte“, erklärt Matthias Hendel. Camina war das letzte Nachzuchttier im Zoo Dresden von Zyta und Hengst Ibenge.
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Besagter Hengst war 2020 in den polnischen Zoo Borysew abgegeben worden. Denn er hatte sich plötzlich nicht mehr mit der damals noch jungen Stute Bolani vertragen, sie immer wieder getreten, gebissen und weggedrängt.
Eingewöhnung der Zebras war auch für Zoomitarbeiter aufregend
Doch nun gibt es wieder einen Hengst und drei Stuten. Die Eingewöhnung war nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Tierpfleger und Mitarbeiter im Zoo aufregend. „Denn wenn neue Tiere in eine Zebragruppe kommen, geht es hart her wie bei den Pferden“, so Matthias Hendel.
Die Zoo-Mitarbeiter checkten deshalb vor der Ankunft der beiden neuen Zebras noch mal, ob die Umgrenzung auch wirklich durchbruchsicher ist, und zogen zur Sicherheit noch eine Umgrenzung mit rot-weißem Flatterband.
Dann war es vergangene Woche so weit. Die beiden Tiere kamen in jeweils einer großen Laufkiste mit einem Lkw im Dresdner Zoo an.
Unterstützung durch tschechische Zoo-Kollegen
„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der tschechischen Kollegen beim Transport. Denn sie sind erst leer nach Polen gefahren, um den Hengst zu holen, dann wieder nach Dvůr Králové, um die Stute aufzuladen und haben dann beide Tiere zu uns gebracht“, erzählt der Kurator.
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Ziel war, dass beide neuen Zebras gleichzeitig zu Zyta und Bolani kommen. „Wir haben gehofft, dass die Eingewöhnung dann einfacher wird“, so Hendel.
Zunächst hätten alle vier Zebras eine Nacht getrennt in ihren Boxen verbracht. „So konnten sie sich schon mal sehen, riechen und Kontakt aufnehmen. Am nächsten Morgen hat der Hengst dann schon eine Möhre aus der Hand genommen, die neue Stute war allerdings noch etwas reserviert.“ Eine große Gruppe von Tierpflegern und Zoomitarbeitern verteilte sich rund um das Außengehege, um einem Durchbruch vorzubeugen, und dann wurden alle Zebras herausgelassen.
Zyta hat klargemacht, dass sie der Chef ist
„Natürlich hat die Leitstute Zyta gebissen und getreten und so klargemacht, dass sie der Chef ist. Bolani hat eher vermittelt, stand mal bei Zyta und mal bei den Neuen“, erzählt Matthias Hendel. Mittlerweile seien die Fronten geklärt. „Zyta hat gestern ihren Kopf auf den Hintern der neuen Stute gelegt. Das heißt so viel wie: Ich bin Chef, aber ich akzeptiere dich“, so Hendel.
Mittlerweile haben sich auch Giraffen und Zebras schon kennengelernt. „Es ist jetzt alles ganz entspannt, aber wir bringen vorerst dennoch nachts alle in den Stall und die Zebras in getrennte Gehege. Normalerweise bleiben die Zebras sonst, wenn es das Wetter zulässt, auch nachts draußen.“
DNN