Sandro Wagner hat mit seinem FC Augsburg ein erfolgreiches Trainerdebüt in der Fußball-Bundesliga hingelegt. In Freiburg präsentierte sich seine Mannschaft eiskalt und gewann am Samstagnachmittag etwas glücklich mit 3:1 (3:0).
Dimitris Giannoulis (32.), Chrislain Matsima (42.) und Marius Wolf (45.+2) schossen innerhalb einer Viertelstunde die klare Augsburger Pausenführung heraus, Freiburgs Vincenzo Grifo sorgte vom Elfmeterpunkt für das einzige Freiburger Tor (58.). Augsburg präsentierte sich letztlich deutlich abschlussstärker als der SCF und hielt im ersten Saisonspiel dem Druck der Heimelf in der zweiten Hälfte stand.
Wagner: „Ich liebe die Bundesliga“
Nach dem Pokal-Erfolg in Halle durfte Wagner seinen zweiten Pflichtspiel-Sieg bejubeln. „Das ist eine Mannschaft, die auf dem Punkt da ist“, lobte Wagner am Sportschau-Mikrofon sein Team – und sprach über sein Trainer-Debüt in der Liga: „Ich bin Kind der Bundesliga, war dann irgendwann Spieler, Kommentator und Experte. Ich liebe die Bundesliga und bin sehr dankbar, ein kleiner Teil davon sein zu dürfen.“
Freiburg hingegen startet mit einer bitteren Heim-Pleite in die neue Bundesliga-Saison. „Die Brutalität des Spiels hat heute zugeschlagen“, bilanzierte Trainer Julian Schuster frustriert: „Vieles hat funktioniert – außer das Toreschießen. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir in wenigen Situationen nicht gut genug verteidigt haben.“
Freiburg aktiver – aber Augsburg trifft
Das erste Ausrufezeichen der Partie setzten die Freiburger, als FCA-Neuzugang Han-Noah Massengo im eigenen Strafraum den Ball gegen Johan Manzambi verlor. Lucas Höler lupfte gedankenschnell und technisch sehenswert direkt ins Tor. Weil Freiburgs Angreifer aber im Abseits gestanden hatte, griff der VAR korrekterweise ein und annullierte den Treffer (17.). Yuito Suzuki, einziger Neuzugang in Schusters Startelf, ließ eine gute Chance aus (22.), auch Eren Dinkci tauchte in guter Schussposition auf, verfehlte aber sein Ziel (25.).
Das erste Tor fiel aber auf der anderen Seite. Eine abgefälschte Hereingabe von rechts landete links im Sechzehner bei Giannoulis, dessen Abschluss von Lukas Kübler noch abgefälscht den Weg ins Freiburger Tor fand. Freiburg reagierte prompt, kam nach einem Augsburger Ballverlust zu einer Großchance auf den Ausgleich. Zunächst scheiterte Lucas Höler an Augsburgs Torwart Finn Dahmen, im Nachschuss verfehlte Suzuki das verwaiste Tor aus etwa zehn Metern deutlichst.
Augsburg präsentiert sich eiskalt
Augsburg tat das Führungstor aber im Offensivspiel sichtlich gut. Robin Fellhauer verpasste den zweiten Torerfolg der Gäste noch knapp (35.), nach einem Eckball war es dann aber so weit: Mert Kömür brachte den Ball scharf an den Fünfmeterraum, Matsima stieg schulbuchmäßig hoch und köpfte ins lange Eck ein.
Doch damit nicht genug. Freiburg, eigentlich weiter gut in der Partie, blieb aktiv und kam erneut durch Dinkci zur guten Anschlusschance (45.+2). Die nachfolgende Ecke ebnete allerdings den Weg zum Augsburger 3:0. Dinkci leistete sich im Rückraum einen haarsträubenden Fehlpass, Wolf war auf und davon, sprintete über das gesamte Feld und schob zum dritten Gäste-Tor ein. Kurios: Zur Halbzeit wiesen die erwarteten Torwahrscheinlichkeiten („Expected Goals“) bei Freiburg einen Wert von 1,74 auf, Augsburg kam auf 0,89 – die Augsburger waren extrem kaltschnäuzig.
Unglücklich im Abschluss: Freiburgs Eren Dinkci
Handelfmeter lässt Freiburg hoffen
Ein VAR-Eingriff verhalf den Gastgebern im zweiten Durchgang zum ersten Tor. Jeffrey Gouweleeuw hatte den Ball unglücklich nach einer Brustannahme mit dem Oberarm mitgenommen, Schiedsrichter Felix Zwayer entschied nach Ansicht der Bilder auf Elfmeter. Grifo versenkte mit über 100 km/h rechts oben ins Eck – Freiburg schöpfte wieder Hoffnung.
Grifo (62.) per Freistoß und Manzambi (66.) aus der Distanz sorgten für weitere ordentliche Freiburger Abschlüsse, es gelang Augsburg dann aber, die akute Drangphase des SCF zu unterbinden. Nach vorne kam vom FCA zwar kaum mehr etwas, aber das war in Freiburg zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr geboten. Und defensiv arbeitete die Wagner-Elf weitestgehend konzentriert.
Die Schlussphase bot nochmal spektakel: Erst verhindete Noah Atubolu im Freiburger Tor ein Traumtor von Goueweleeuw, der volley aus der Distanz abgezogen hatte (84.). Dann tauchte Höler völlig freistehend im Rückraum auf, seinen Schuss blockte Matsima aber stark per Kopf (89.). Kurz darauf köpfte Matthias Ginter aufs rechte Toreck, Dahmen parierte herausragend (90.) – es war zum Verzweifeln für den SCF.
Freiburg in Köln, Augsburg empfängt die Bayern
Freiburg hat am Sonntagabend (31.08.2025) im Flutlicht von Müngersdorf (19.30 Uhr) beim 1. FC Köln die Chance auf den ersten Saisonsieg. Augsburg empfängt den amtierenden Meister Bayern München am Samstagabend (18.30 Uhr) – es wird auch tabellarisch ein Topspiel.