Im Duell zweier runderneuerter Teams dreht die TSG 1899 Hoffenheim zum Auftakt der Fußball-Bundesliga einen frühen Rückstand bei Bayer 04 Leverkusen in einen Sieg.
Die Neuzugänge Fisnik Asllani (25. Minute) und Tim Lemperle (52.) machten am Samstag aus dem 0:1 durch Jarell Quansah (6.) noch einen Sieg und bescherten Leverkusens Neu-Trainer Erik ten Hag ein ernüchterndes Bundesliga-Debüt.
Sowohl in der Offensive als auch in der Defenisve offenbarte Leverkusen nach dem Umbruch im Sommer mit dem Abgang seiner „Double-Achse“ um Lukas Hradecky, Jonathan Tah, Granit Xhaka, Jeremie Frimpong und vor allem Florian Wirtz trotz 14 Zugängen im Sommer einige Defizite.
Schnelles Ausrufezeichen von Hoffenheim
Wo die Reise in der Partie des 1. Spieltags hingehen könnte, zeigte Hoffenheim vom Anpfiff weg. Frech attackierten die Gäste mit sieben Neuzugängen in der Startelf den Favoriten in dessen Arena. Schon nach zwei Minuten bekam Leverkusens neue Nummer eins Mark Flekken unter Druck den Ball nicht richtig weg.
Nessrin Elnabolsi, Sportschau, 23.08.2025 17:30 Uhr
Wie ein Bumerang kam die Kugel zurück. Lemperle fackelte nicht lange. Sein Schuss aus 14 Metern klatschte an den Pfosten. Auch wenn kurz darauf Leverkusen durch einen Quansah-Kopfball aus fünf Metern nach Grimaldo-Freistoß mit 1:0 in Führung ging, brachte das die Gäste von Trainer Christian Ilzer nicht aus der Ruhe.
Sportschau, 23.08.2025 17:30 Uhr
Leverkusen ohne klaren Plan
Gut sortiert gegen den Ball sowie schnell und schnörkellos nach vorne machten die Kraichgauer über weite Strecken der Partie die bessere Figur. Bei Leverkusen fehlten Tempo und Kreativität, so dass alle drei Schüsse auf das Tor in Durchgang eins ausnahmslos aus Standardsituationen resultierten.
Doch sowohl bei einer von Koki Machida (33.) aufs eigene Tor abgefälschten Freistoßflanke als auch bei Piero Hincapiés (43.) Versuch aus vier Metern nach einer Hereingabe von Aleix Garcia war TSG-Kapitän Oliver Baumann im Tor in seinem 490. Bundesliga-Spiel stark auf dem Posten.
Touré macht viel Wirbel für Hoffenheim
Dagegen sah das bei Hoffenheim in der Offensive schon viel flüssiger aus. Vor allem Bazoumana Touré über links und Lemperle im Zentrum brachten die nicht immer sattelfeste Leverkusener Abwehr immer wieder in Verlegenheit. Und so war der Ausgleich der Mindestlohn. Touré setzte links im Strafraum Rückkehrer Asllani ein. Der fackelte nicht lange und zimmerte den Ball aus spitzem Winkel über Flekkens Schulter ins kurze Eck.
Bei zwei weiteren Chancen durch Vladimir Coufal (36.) und Touré (45.+3) deutete 1899 bereits an, dass das noch nicht alles gewesen sein sollte. Und weil die Gäste in Durchgang zwei einfach so weitermachten und Leverkusen überhaupt nicht in Fahrt kam, war die Führung für Hoffenheim fast zwangsläufig.
Lemperle-Kracher zur Führung für die TSG
Asllani behauptete einen langen Ball aus der Abwehr gegen Quansah. Aus dem Rückraum kam Lemperle und schoss die frei liegende Kugel aus 25 Metern präzise links unten neben dem Pfosten zum 2:1 ein.
Jetzt war guter Rat teuer beim ten-Hag-Team. Der Coach hatte mit Ernest Poku zur Pause zwar einen der hoch veranlagten Neuzugänge gebracht, aber Leverkusen hatte offensiv offenkundig keine Ideen, wie es die Gäste-Abwehr auseinander gespielt bekommen sollte. Auch fehlte es an Tempo und Beweglichkeit zwischen den Linien.
Kein Bayer-Schuss aufs Tor in Halbzeit zwei
Kein einziger Torschuss der Gastgeber kam in Halbzeit zwei auf Baumanns Tor. Torjäger Patrik Schick hing im Zentrum völlig in der Luft. 17 Ballkontakte und null Abschlüsse des Tschechen standen sinnbildlich für Leverkusens Offensivspiel.
Nur ein einziger Angriff zeigte ungefähr das Potenzial, das in der Werkself stecken könnte, als Schick für Grimaldo auf links durchsteckte und Nathan Tella am rechten Pfosten die flache Hereingabe ans Außennetz schoss (78.). Was nach dem Signal zu einer Schlussoffensive aussah, war aber nur ein farbiger Tupfer auf eine sonst eher graue Leistung der Gastgeber.
Ten Hag brachte für die letzten fünf Minuten zwar noch mit Christian Kofane und Claudio Echeverri zwei der vielen Neuzugänge. Doch weder an der Torschussbilanz, geschweige denn am Ergebnis änderte sich noch etwas.
Leverkusen in Bremen, Hoffenheim trifft auf Frankfurt
Leverkusen muss am 2. Bundesliga-Spieltag ins Weserstadion (Samstag, 15.30 Uhr) zu Werder Bremen. Hoffenheim empfängt zur selben Zeit Eintracht Frankfurt zum ersten Heimspiel der Saison.