Sie kennen die Kehrseite, wenn sie morgens ab sechs Uhr durch die Straßen von Moers, Neukirchen-Vluyn und Xanten fahren. In orangefarbiger Arbeitskleidung drehen sie den Schlüssel der weißen Einsatzfahrzeuge. Bei Wind und Wetter kümmern sie sich um den Kehricht auf den Straßen, den die Kehrmaschinen tonnenweise mit ausgefeilter Technik und rotierenden Bürsten in sich aufnehmen.
Die kompakten Kehrfahrzeuge haben Kapazitäten zwischen vier bis sechs Kubikmeter. Günter Schmitz (64) ist einer von der fünfköpfigen Enni-Mannschaft. „Wir haben fünf Kehrmaschinen im Einsatz, drei große und zwei kleine Fahrzeuge“, sagt er. Schmitz kennt die kommunalen Straßen wie seine Westentasche. Schon seit 30 Jahren ist der gelernte Autolackierer als Kehrmaschinenfahrer für die Enni Stadt & Service Niederrhein unterwegs. „Weil es mir immer noch Spaß macht“, sagt der Neukirchen-Vluyner. Ausschlagend für den damaligen Berufswechsel in den öffentlichen Dienst sei die finanzielle Sicherheit gewesen. „Die hatte ich als angestellter Autolackierer nicht“, so Günter Schmitz.
Morgens früh, wenn die Welt noch in Ordnung ist, startet er gegen sechs Uhr seine Tour. Feierabend ist um 14.15 Uhr. Enge Parklücken, verwinkelte Straßenzüge oder hereinragendes Wurzelwerk der Bäume sind kein Problem. Vieles hat mit Routine und Erfahrung zu tun, setzt jedoch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit voraus. „Aber jeder Tag ist anders“, meint Günter Schmitz.
Wöchentlich ist er – wie die Kollegen auch – in den verschiedenen Bezirken unterwegs. Neben den Straßen von Moers mit 439 Kilometern gibt es zwei Kommunen außerhalb von Moers, in denen gekehrt wird. Neukirchen-Vluyn hat 135 Kilometer an Straßen. Über 32 Kilometer sind es seit einigen Jahren rund um den Stadtring der Domstadt Xanten. Zu Jahresbeginn wurde der Vertrag mit Xanten um weitere vier Jahre verlängert. Zwei Tonnen Kehricht kommen beispielsweise immer dienstags in den Xantener Außenbezirken zusammen. Wesentlich mehr ist es zu Karnevalszeiten, wenn, so wie in Neukirchen-Vluyn, die Kehrmaschinen hinter dem Karnevalszug herfahren und umgehend für saubere Straßen sorgen. Zur nächsten aktuellen Herausforderung gehört das Laub im Herbst. „Das Laub fällt jetzt schon“, sagt Günter Schmitz.
Jörg Dreier, Leiter der Reinigung, ist zuständig für die Tourenplanung in den Bezirken. Vier Männer und eine Frau setzt er ein, drei weitere Mitarbeiter sind so genannte Springer. Alle haben langjährige Erfahrung. Er selber ist seit über 30 Jahren dabei. „Es geht immer um verkehrssichere Straßen und die Rutschgefahr, vor allem im Herbst und in der Winterzeit“, sagt er. Die Masse an Laub können Anwohner zusätzlich in aufgestellten Laubkörben entsorgen, die auch von der Enni mit dem Laubsauger geleert werden.
Besonders während der Laubzeit kommen Beschwerden, dass nicht gekehrt wurde. „Da wir mit Tablett und GPS ausgestattet sind, können wir solchen Beschwerden sehr gut nachgehen. Wir können die Touren mit genauen Einsatzzeiten in den Straßen belegen und Beschwerden entkräften.“
Ulrich Kempken ist der zuständige Abteilungsleiter für den Bereich Entsorgung und Reinigung bei Enni. Nach der Tour wird der Kehricht gesäubert. Bei diesem nachhaltigen Prozess werden beispielsweise Steine und Sand gesiebt und getrocknet, um es als Recyclingmaterial in der Bauwirtschaft zu verwenden. Bestandteile wie Holz, Laub und Plastik werden stofflich oder energetisch verwertet.
Die Straßenreinigung als kommunale Dienstleistung gehört mit ins Portfolio des Energieversorgers und -produzenten. Im Laufe eines Vierteljahrhunderts hat Enni den Bereich „Kommunale Dienstleistungen“ kontinuierlich ausgebaut, ist Partner der Kommunen und steht für Wachstum in der Region.
Jüngstes Beispiel für den Bereich Trinkwasserversorgung liefert das Ökodorf Rheurdt. Im Wettbewerb um die Konzession für das Wassernetz hat sich Rheurdt für Enni entschieden. Rund 6700 Bürgerinnen und Bürger werden in den kommenden 30 Jahren mit Trinkwasser beliefert. „Enni hatte in Summe aller Bewertungskriterien die Nase vorne und das beste Angebot abgegeben“, sagte damals Bürgermeister Dirk Ketelaers bei der Vertragsunterzeichnung. „Unsere Wasserversorgung steht damit auch in den kommenden Jahrzehnten auf sicheren Beinen. Enni ist bekanntermaßen lokal engagiert und hat als einer der großen Wasserversorger für zehntausende Menschen in unserer Region sehr viel Erfahrung.“