Energieversorgung in Hamburg

Neue Müllverbrennungsanlage: Fertigstellung verzögert sich

23.08.2025 – 07:48 UhrLesedauer: 1 Min.

Baufortschritt Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE)Vergrößern des Bildes

Die neue Müllverbrennungsanlage soll 500 Millionen Euro kosten. (Quelle: David Hammersen/dpa/dpa-bilder)

In Hamburg entsteht eine hochmoderne Müllverbrennungsanlage mit besonderer Sortiertechnik. Die Bauarbeiten schreiten voran, doch die Fertigstellung verschiebt sich um ein Jahr.

Hamburgs neue Müllverbrennungsanlage im Stadtteil Bahrenfeld wird erst im Herbst nächsten Jahres fertiggestellt. Die Hamburger Stadtreinigung rechnet mit einer Inbetriebnahme in der Heizperiode 2026/2027, wie Sprecher Kay Goetze mitteilte. „Die Bauarbeiten gehen mit großen Schritten voran, und die Baustelle wächst nun deutlich in die Höhe“, erklärte Goetze.

Die Anlage wird im Sommer bis zu 21,2 Megawatt Strom und im Winter bis zu 75 Megawatt Fernwärme ins Netz einspeisen. Dies soll bis zu 50 Prozent des Wärmebedarfs der Hamburger Haushalte decken. Ursprünglich war bei Baubeginn im April 2023 eine Fertigstellung bis 2025 vorgesehen.

Auch die Kosten für das Projekt steigen. Bei der Grundsteinlegung veranschlagte die Stadtreinigung 450 Millionen Euro. Inzwischen geht das städtische Unternehmen von 500 Millionen Euro aus.

Das „Zentrum für Ressourcen und Energie“ – so der offizielle Name – entsteht an der Schnackenburgallee nahe dem Volksparkstadion. Die Anlage unterscheidet sich von herkömmlichen Verbrennungsanlagen durch eine mehrstufige Sortierung. Aus jährlich 145.000 Tonnen Hausmüll sollen etwa 10.000 Tonnen zurückgewonnen werden. Die restlichen 135.000 Tonnen verbrennt die Anlage.

Die Gesamtkapazität beträgt 323.000 Tonnen Müll. Neben Hausmüll verarbeitet die Anlage 178.000 Tonnen Gewerbeabfall, Altholz und Grünabfälle wie Laub, die direkt verbrannt werden.

Hamburg betreibt bereits zwei Müllverbrennungsanlagen: eine an der Borsigstraße in Billbrook und eine am Rugenberger Damm unterhalb der Köhlbrandbrücke.