Moskau sieht die Bedingungen für einen Gipfel zwischen Putin und Selenskyj als nicht erfüllt an. Laut dem Bürgermeister wurde eine Drohne auf dem Weg in die russische Hauptstadt abgeschossen – an mehreren Flughäfen kam es zu Verspätungen. Mehr im Liveticker.

Noch ist kein Frieden in der Ukraine in Sicht, aber die diplomatischen Bemühungen laufen weiter. Wird es ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin geben?

Alle Ereignisse zum Ukraine-Krieg im Liveticker:

01:44 Uhr – Medienbericht: USA untersagen Ukraine Angriffe mit US-Langstreckenraketen

Die USA untersagen der Ukraine einem Medienbericht zufolge die Nutzung der von ihnen gelieferten Langstreckenraketen vom Typ ATACMS für Angriffe auf Ziele in Russland. Dies berichtet die Zeitung „Wall Street Journal“ unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Laut Bericht hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth das letzte Wort über den Einsatz der Langstreckenwaffen. Eine Stellungnahme des Weißen Hauses, des Pentagons sowie des ukrainischen Präsidialamtes und Verteidigungsministeriums lag zunächst nicht vor.

Die Nachricht kommt zu einer Zeit, in der sich US-Präsident Donald Trump zunehmend frustriert über den seit drei Jahren andauernden Krieg in der Ukraine zeigt. Nach einem Gipfel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und einem anschließenden Treffen mit europäischen Staats- und Regierungschefs sowie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj waren keine erkennbaren Fortschritte erzielt worden. „Ich werde eine Entscheidung darüber treffen, was wir tun, und es wird eine sehr wichtige Entscheidung sein: ob es massive Sanktionen oder massive Zölle oder beides sein werden, oder ob wir nichts tun und sagen, es ist euer Kampf“, sagte Trump am Freitag.

Trump hatte gehofft, ein bilaterales Treffen zwischen Putin und Selenskyj zu arrangieren. Dies gestaltete sich jedoch als schwierig. „Putin ist bereit, Selenskyj zu treffen, wenn die Agenda für einen Gipfel fertig ist. Und diese Agenda ist überhaupt nicht fertig“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem Sender NBC. Ein Treffen sei vorerst nicht geplant.

Sonntag, 24. August22:02 Uhr – Russische Luftabwehr soll Drohne abgeschossen haben

Die russische Luftabwehr hat eine Drohne abgeschossen, die auf Moskau zugesteuert ist, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete über den Vorfall. Spezialisten untersuchen Sobjanin zufolge derzeit die Trümmerteile am Boden.

Laut der russischen Luftfahrtbehörde Rosawjatsia seien Flüge an den Flughäfen in Ischewsk, Nischni Nowgorod, Samara, Pensa, Tambow und Uljanowsk – östlich und südöstlich von Moskau – ausgesetzt worden.

18:29 Uhr – Selenskyj deutet Neuigkeiten zu Sicherheitsgarantien „in den kommenden Tagen an“

Nach einem Telefonat mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof deutet Selenskyj Fortschritte bei möglichen Sicherheitsgarantien an. Die Ukraine, die USA und die europäischen Verbündeten arbeiten demnach gerade an deren Architektur. Er erklärte in einem Post bei X, dass „alle Entwicklungen in den kommenden Tagen abgeschlossen sein werden“.

12:43 Uhr – „Gehen Sie doch in die Ukraine, wenn Sie wollen“, poltert Salvini zu Macron

Frankreich bestellt den italienischen Botschafter wegen Äußerungen von Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini ein. Salvini hatte Macron wegen dessen Vorschlag, nach einem Friedensschluss europäische Soldaten in der Ukraine zu stationieren, scharf angegriffen. „Gehen Sie doch dorthin, wenn Sie wollen. Setzen Sie Ihren Helm auf, Ihre Jacke, Ihr Gewehr und gehen Sie in die Ukraine“, hatte Salvini gesagt.

10:53 Uhr – Ukrainischer Kampfjet MiG-29 stürzt ab

Die Ukraine hat nach Militärangaben eins ihrer Kampfflugzeuge MiG-29 verloren. Der Pilot sei getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die Rede war von einem Unfall beim Landeanflug nach einem Kampfeinsatz. Die Unfallursache werde untersucht.

09:09 Uhr – Internationale Presse zum Putin-Selenskyj-Treffen

Der Schweizer „Tages-Anzeiger“ schreibt: „Solange Feinde nicht gewillt sind, gemeinsame Interessen auszuloten, birgt ein Gipfel mehr Risiken als Chancen. Wie jetzt das angekündigte Treffen zwischen Putin und Selenskyj. (…) Selenskyj will verhindern, dass ihn der US-Präsident erneut als Hindernis für den Frieden hinstellen kann. Er ist darum beinahe gezwungen, sehenden Auges in die Falle zu treten, als die sich dieser Gipfel erweisen könnte.

Selenskyj kann bei einem Gipfel fast nur verlieren: Weigert er sich, die russischen Forderungen anzunehmen, riskiert er eine Eskalation des Kriegs und gleichzeitig das Ende der amerikanischen Waffenhilfe. Stimmt er einem Deal zu – unter dem Druck Trumps, der einen Frieden will, koste es, was es wolle, und unter dem Druck Putins, der die Ukraine will, koste es, was es wolle -, droht ein Diktatfrieden. Es wäre das Ende der freien Ukraine, ein Triumph für alle Autokraten – und eine große Gefahr für das demokratische Europa.“

06:22 Uhr – Moskau sieht Bedingungen für Gipfel als nicht erfüllt an

Ein Gipfeltreffen von Putin und Selenskyj ist für Russland unrealistisch. „Putin ist bereit, sich mit Selenskyj zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist, und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig“, sagte Russlands Außenminister Lawrow dem US-Sender NBC.

Punkte wie Gebietsabtretungen oder ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft in der Nato müssten vorab geklärt sein. „Selenskyj hat zu allem Nein gesagt“, sagte Lawrow.

04:31 Uhr – China zeigt sich bereit, Truppen in die Ukraine zu entsenden

China ist EU-Diplomaten zufolge zu einer Beteiligung an Friedenstruppen in der Ukraine bereit. Dies berichtet WELT AM SONNTAG unter Berufung auf Diplomatenkreise, die Kontakte zu chinesischen Regierungskreisen unterhalten.

17:17 Uhr – Trump: Treffen Putin-Selenskyj ist so schwierig wie das Mischen von „Öl und Essig“

Für seine Bemühungen, ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin zu organisieren, zieht Donald Trump ein Beispiel aus der Küche heran. „Wir werden sehen, ob Putin und Selenskyj zusammenarbeiten werden“, sagte Trump am Freitag vor Journalisten in Washington. „Wissen Sie, es ist ein bisschen wie Öl und Essig. Sie kommen nicht allzu gut miteinander aus, aus offensichtlichen Gründen.“

„Wir werden sehen“, ob er an einem solchen Treffen teilnehmen müsste, sagte Trump weiter. Im Rahmen seiner diplomatischen Friedensbemühungen für die Ukraine will der US-Präsident erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ein bilaterales Treffen zwischen Putin und Selenskyj organisieren.

16:27 Uhr – EU überweist vier Milliarden Euro an Ukraine

Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von 4,05 Milliarden Euro ausgezahlt. „Unsere Solidarität mit der Ukraine ist unerschütterlich“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei X. Nach Angaben der EU-Kommission stammen 3,05 Milliarden Euro aus der Ukraine-Fazilität – einem Hilfsprogramm mit bis zu 50 Milliarden Euro für die Jahre 2024 bis 2027. Außerdem fließt eine Milliarde Euro aus einem Makrofinanzhilfe-Darlehen, das Teil einer G-7-Initiative über insgesamt rund 45 Milliarden Euro ist.

Die Kommission erklärte, die Freigabe der Mittel sei auch durch den Rückzug eines Gesetzes möglich geworden, das die Unabhängigkeit der zentralen Antikorruptionsbehörden in der Ukraine eingeschränkt hätte.

01:01 Uhr – Nouripour für Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine

Der Grünen-Politiker Omid Nouripour fordert eine stärkere deutsche Unterstützung der Ukraine. Das russische Militär rücke auf dem Schlachtfeld immer weiter vor, sagte der Vizepräsident des Bundestages den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die Durchhaltefähigkeit der Ukraine hängt nicht zuletzt von unseren Waffenlieferungen ab. Deshalb müssen wir die Ukraine mit allem, was wir haben, unterstützen – auch mit Marschflugkörpern.“

20:34 Uhr – Selenskyj deutet mehr Angriffe auf Russland an

Nach den Worten Selenskyjs muss sich die Ukraine aus der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst zum Angriff übergehen. „Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin „versteht nichts außer Macht und Druck“.

17:14 Uhr – Ohne Offensive könne man einen Krieg „nicht gewinnen“, schreibt Trump

US-Präsident Trump betont abermals, dass der Ukraine-Krieg ohne ihn niemals ausgebrochen wäre – und verweist auf seinen Amtsvorgänger Joe Biden. „Der korrupte und grob inkompetente Joe Biden hat der Ukraine nicht erlaubt, sich zu WEHREN, sondern nur zu VERTEIDIGEN“, schreibt er auf Truth Social. Es sei „sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich“, einen Krieg zu gewinnen, ohne „das Land des Angreifers anzugreifen.“ Es sei wie bei einer Sportmannschaft, die nur defensiv, aber nicht offensiv spielen dürfe.

„Es stehen interessante Zeiten bevor!!!“, heißt es abschließend in dem Posting.

dpa/AFP/AP/rtr/lay/rct/saha