Hinweis bei der Buchung fehlt
Man müsse einfach nur die Sprache – von sechs möglichen – auswählen, dann den Strichcode von der Bordkarte einscannen, „der Rest ist selbsterklärend“, betont Streb. Den Anweisungen folgend, werden die Banderolen, die sogenannten Labels, ausgedruckt. Einzig bei der Anbringung der Schlaufen an der Seite des Koffers springt das Service-Personal der vierköpfigen Familie zur Seite. Im Anschluss muss das Gepäck nur noch wenige Meter weiter aufgegeben werden. Dazu wird der Strichcode auf dem Label eingescannt, im Anschluss der Koffer einfach auf das Förderband gestellt. Fertig.
„Ich bin ein großer Freund dieser neuen Technik“, kennt der 57-Jährige das bereits von anderen Destinationen, nur war ihm nicht bewusst, dass es dies auch am Flughafen Stuttgart gibt. So erging es auch Thomas Belge aus Herrenberg, der mit seiner Familie auf dem Weg auf die griechische Insel Kos ist. Wenngleich er die neue Technik nach anfänglicher Skepsis auf jeden Fall wieder nutzen würde, sieht er vor allem noch Nachholbedarf bei der Bewerbung des Angebots. „Ich fände es sinnvoll bereits bei der Buchung darauf hinzuweisen.“
Sechs Airlines bieten den Service an
Dabei ist die Idee alles andere als neu, bereits „seit 2005 gibt es eine sogenannte selbstständige Gepäckaufgabe“, erklärt Sebastian Spranger, Direktor Terminal & Airside Operations. Einen massiven Aufschwung erlebte die kontaktlose Gepäckaufgabe natürlich während und kurz nach der Coronakrise. Seitdem wird das Angebot kontinuierlich ausgebaut.
Im Anschluss muss man die Koffer, nachdem die Banderole gescannt wurde, nur noch auf das Förderband legen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski
Inzwischen bis zu 70 Prozent der Gepäckstücke werden selbstständig aufgegeben. Allerdings werden fast alle Passagiere erst durch den Hinweis an der Abflugtafel oder die Mitarbeiter auf den neuen Service aufmerksam. Bislang bieten mit Aegean, Austrian, Condor, Eurowings, Lufthansa und Swiss Air fünf weitere Fluggesellschaften diesen zusätzlichen Service an. Die aktuelle Technik ist seit dem vergangenen Jahr im Einsatz. Neben den Gepäck-Banderolen kann, wenn der Flieger nicht ganz ausgebaut ist, ein Sitzplatz gewählt oder die Bordkarte ausgedruckt werden.
Nach wie vor muss man rechtzeitig vor Ort sein
„Es ist aber ein rein zusätzliches Angebot“, betont Stefan Stephanus, der Chef der Infrastruktur und des Gepäck-Managements am Airport Stuttgart. „Nach wie vor sind auch die Check-In-Schalter der Fluglinien mit Personal besetzt“ – allerdings lange nicht mehr so viel wie früher. Das sie bei sperrigem Gepäck oder wenn man zum Beispiel Tiere mitnehmen möchte, weiterhin unumgänglich.
Ziel sei es, den Fluggästen mehr Komfort durch die Zeitersparnis zu bieten. Nach wie vor empfehle man den Passagieren aber nach wie vor mindestens zwei Stunden vor dem Abflug einzuchecken. 2:15 Stunden vor dem Start sind die Terminals betriebsbereit. Nach wie vor könne man das Gepäck aber ab 18.15 Uhr am Abend auch für alle Flüge am darauffolgenden Tag vor 12 Uhr abheben, aufgeben. Vor allem zu den Hauptzeiten am frühen Morgen zwischen 6 und 7 Uhr sei dies manchmal ratsam. Schließlich starten und landen jetzt in den Sommerferien täglich rund 30 000 Passagiere am Stuttgarter Flughafen.
Verbesserte Technik ab der Sommersaion 2026
Und die Entwicklung der Technik schreitet weiter voran. Ab der Sommersaison 2026, die Ende März startet, werde die derzeitige Generation der Terminals der neuhochdeutsch „Self Bag Drop“ genannten Gepäckaufgabe ausgetauscht. „Dann wird das Label nur durch den Scan der Bordkarte ohne weitere Schritte automatisch ausgedruckt“, verrät Spranger. Das kennt die junge Sophia Streb bereits aus dem Airport in Frankfurt – und ab dem nächsten Sommer dann auch für Flüge ab Stuttgart. Für einen noch schnelleren Start in den Urlaub.
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