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Als zu teuer kritisieren (v.li.) Angelika Göricke sowie Melanie und Loi Klinger die Eintrittspreise. © Andreas Schwarzbauer
Zu teuer sei der Eintritt ins Münchner Westbad für Pasinger, erklärt eine Anwohnerin. Die Stadtwerke reagieren auf die Vorwürfe und einen Vorschlag.
München – 8,60 Euro für eineinhalb Stunden Schwimmen – darüber kann die Pasingerin Angelika Göricke nur den Kopf schütteln. Doch das ist der Kurzschwimmer-Tarif, der im Westbad gilt. „Ich finde das unverhältnismäßig“, sagt Göricke. Und mit dieser Meinung ist sie nicht allein. In einem Nachbarschaftsforum im Internet machten mehr als 100 Nutzer ihrem Ärger über die hohen Preise Luft.
Das Westbad ist mit 17,50 Euro mit Abstand das teuerste Bad der Stadtwerke München. Auf Platz zwei folgt das Dantebad mit 10,50 Euro. Im Volksbad und im Bad Giesing-Harlaching kann man schon für 5,80 Euro schwimmen.
+++Eintritt in Münchner Schwimmbäder wird teurer – SWM erhöhen die Preise zum Jahreswechsel+++
Anwohner-Ärger über teuren Eintritt ins Münchner Westbad: Sauna und Schwimmbad beim Eintritt entkoppeln
Der Grund dafür ist, dass im Pasinger Bad im Eintritt auch die Nutzung eines Teils der Sauna enthalten ist. Doch das bringe Besuchern, die eigentlich nur kurz zum Schwimmen kommen wollen, wenig. „Wenn man von 1,5 Stunden noch umkleiden, duschen und föhnen abzieht, bleibt maximal eine Stunde. Und in dieser Zeit soll man in die Sauna gehen, schwimmen, in einen Whirlpool, in den Strömungskanal, ins Außenbecken?“, fragt Göricke. Sie fordert den Eintritt ins Schwimmbad von der Sauna zu entkoppeln.
Das sei in einem einjährigen Pilotprojekt ab Juni 2023 erprobt worden, teilt der Sprecher der SWM, Michael Silva, mit. „Nach Abschluss des Projekts sprachen sich in einer Umfrage mehr als zwei Drittel für das frühere Tarifmodell aus, weshalb die SWM dazu zurückgekehrt sind.“ Der Preis für die Sauna sei damit im Westbad verhältnismäßig günstig, sodass es für Kinder und Jugendliche eine niederschwellige Möglichkeit gebe, sie auszuprobieren.
Welche Alternative ein Stadtwerke-Sprecher empfiehlt
Zudem gebe es für viele Personengruppen wie Rentner oder Schüler Ermäßigungen. Für Familien sei die Familienkarte eine günstige Alternative. Silva räumt ein, dass der kombinierte Tarif nicht den Bedürfnissen reiner Schwimmer entspreche. Ihnen stünden aber beispielsweise das Südbad oder das Bad Giesing-Harlaching zur Verfügung.
Für Göricke sind diese Schwimmhallen aber zu weit entfernt. „Das kann man mal machen, aber nicht regelmäßig“ Für Bewohner im Westen sei der Hallenbadbesuch durch die Preise unattraktiv. „Ich verstehe das nicht. Es wird immer propagiert, dass man schwimmen soll, weil es gelenkschonend ist und Bewegung guttut.“
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