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Ein ehemaliger Hurrikan sorgt für Wetterchaos: Während er im Atlantik zum Orkantief wird, bringt er Deutschland noch einmal heiße Luft. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
München – Die aktuellen Berechnungen des Hurrikanzentrums der NOAA in Miami zeigen eindeutig, dass Hurrikan Erin über den Nordatlantik zieht. Auf dem Weg verliert er zwar seine tropischen Eigenschaften und wird sich in ein mächtiges, außertropisches Orkantief verwandeln, doch die Auswirkungen bleiben für uns spürbar.
Die aktuelle Prognose des Sturmfelds von Hurrikan Erin. Die Zugbahn geht ganz klar in Richtung Europa. © Hurrikan Zentrum der NOAA in Miami
Solche Ex-Hurrikans sind nichts Ungewöhnliches, sie wirbeln die großräumigen Strömungen in Europa regelmäßig durcheinander. Dabei zeigt sich in den letzten Jahren immer deutlicher, dass tropische Wirbelstürme häufiger als früher bis in die Nähe Europas gelangen, bevor sie sich in gewöhnliche Sturmtiefs verwandeln.
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Wenn Hurrikans Europa erreichen
Normalerweise verliert ein Hurrikan spätestens über dem kühlen Nordatlantik seine Kraft. Dennoch gibt es Ausnahmen: 2017 erreichte Hurrikan Ophelia Irland noch mit voller Wucht als Hurrikan der Kategorie 1. Das war ein deutliches Beispiel dafür, dass der Klimawandel die Zugbahnen und Intensität tropischer Wirbelstürme beeinflussen kann. Wärmeres Wasser weiter nördlich bietet solchen Stürmen länger Energie, wodurch sie weiter nach Europa hineinreichen. Auch Erin wird kein klassischer Hurrikan mehr sein, wenn er sich nähert, aber die enorme Energie des Systems wirkt auf das Wettergeschehen weit über den Atlantik hinaus.
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Für Deutschland selbst bedeutet das kommende Ereignis keine Gefahr durch Orkanböen, wohl aber eine überraschende Wetterwende. Während das Wochenende (23. und 24. August) vielerorts bereits fast frühwinterlich kühl ausfällt, sorgt die Umlenkung der Strömungen durch Erin für den Zustrom heißer Luft aus Nordafrika. Besonders im Westen und Süden Deutschlands steigen die Temperaturen dann noch einmal deutlich an. Zwei bis drei Tage lang kehrt damit der Hochsommer zurück – mit Höchstwerten, die sonst im Spätsommer kaum mehr erreicht werden. Verantwortlich ist ausgerechnet ein Hurrikan, der auf seinem weiten Weg vom Atlantik bis Europa ein letztes Mal seine Macht zeigt. Bald könnten in deutschen Städten aber auch Temperaturen wie in Rom, Madrid oder Athen herrschen.