Auch falls Leipzig protestiert
Sieg des FC Bayern bleibt trotz Regelbruch bestehen
24.08.2025, 10:02 Uhr
Ein falsch ausgeführter Freistoß führt zu einem Tor für Leipzig, doch die Schiedsrichter bemerken den Fehler nicht. Erst Proteste des FC Bayern und ein Hinweis vom Videoassistenten lösen die Situation auf – obwohl der VAR in dieser Szene eigentlich nicht helfen darf. Trotzdem gilt die Entscheidung.
Trotz des nicht regelkonformen VAR-Einsatzes im Bundesliga-Eröffnungsspiel des FC Bayern München gegen Rasenballsport Leipzig muss der Titelverteidiger keine sportrechtlichen Konsequenzen befürchten. Dies sagte DFB-Schiedsrichtersprecher Alex Feuerherdt. In den DFB-Regeln ist festgelegt, dass ein Spiel grundsätzlich gewertet wird, auch wenn „unzulässige Situationen/Entscheidungen bei einer Videoüberprüfung untersucht werden“. Demnach wäre eine Aberkennung des Münchners 6:0-Sieges (Highlights auf RTL+) am Grünen Tisch bei einem möglichen Einspruch der Leipziger ausgeschlossen.
Vor dem vermeintlichen Ehrentreffer in der Partie am Freitag hatten Schiedsrichter Florian Badstübner, seine Assistenten und der Vierte Offizielle übersehen, dass der Leipziger Castello Lukeba einen Freistoß falsch ausgeführt hatte. Statt den Ball zu spielen, war Lukeba mit diesem einfach los gedribbelt. Nach heftiger Intervention von Bayern-Kapitän Joshua Kimmich, der dafür die Gelbe Karte sah, nahm Badstübner nach vorheriger Rücksprache mit dem Video Assistant Referee den Treffer zurück.
„Dass Lukeba, statt den Freistoß korrekt auszuführen, einfach mit dem Ball losgedribbelt ist, hat leider keiner der Unparteiischen auf dem Feld wahrgenommen“, hatte Feuerherdt auf Nachfrage von ntv.de erklärt. „Die anschließende Torerzielung ist vom VAR gecheckt worden, aber die Art der Ausführung eines Freistoßes im Vorfeld eines Tores zu überprüfen, gehört streng genommen nicht zu seinen Aufgaben.“
Doch dann passierte das, was Badstübner später bei Sky als „Demonstrationen“ der Bayern-Spieler beschrieb. Und so fragte er noch einmal beim VAR nach. „Der VAR hat sich daraufhin im Sinne des Fußballs ausnahmsweise zu einem kurzen Hinweis auf die irreguläre Freistoßausführung entschlossen, weil es niemand verstanden hätte, wenn dieses Tor gezählt hätte. Mit seinem Assistenten hat der Schiedsrichter schließlich die Spielfortsetzung besprochen.“ Mit dem bekannten Ergebnis.
Schiedsrichter-Sprecher Feuerherdt sagte dazu im Gespräch mit ntv.de: „Am Ende stand die richtige Entscheidung, das Tor nicht zu geben, aber der Anspruch muss es sein, eine solche Situation – so kurios und selten sie auch ist – auf dem Feld korrekt zu lösen.“