St. Petersburg – Flammen-Inferno in Ust-Luga: Im russischen Ostseehafen ist eine Öl- und Gas-Raffinerie durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten! Das teilten russische Behörden mit.
Ukrainische Langstrecken-Drohnen haben am frühen Sonntagmorgen eine der wichtigsten petrochemische Verarbeitungsanlagen im Norden Russlands getroffen und schwer beschädigt.
Videos zeigen mindestens zwei direkte Drohnen-Einschläge in den Öl- und Gas-Hafen, der auch zur Verarbeitung des Gases der Nord-Stream-2-Pipeline genutzt wurde. Konkret attackierte die Ukraine das „Nowatek“-Terminal, von dem aus regelmäßig Rohbenzin- und Gas-Tanker in Richtung Asien ablegen.
Der Moment des zweiten Drohnen-Einschlags in der wichtigen Raffinerie
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▶︎ Für ihren Angriff, 860 Kilometer nördlich der Ukraine, nutzte die ukrainische Armee ihre brandneue FP-1-Drohne, die erst vor wenigen Tagen vorgestellt wurde und eine Reichweite von bis zu 1600 Kilometern hat.
Noch aus vielen Kilometern Entfernung war das Inferno in Ust-Luga zu sehen
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Russen-Gouverneur Alexander Drosdenko spielte den Angriff auf Telegram herunter: „Die Trümmer eines unbemannten Flugapparats wurden zur Ursache für einen Brand am Novatek-Terminal“. Feuerwehr und Katastrophenschutz seien im Großeinsatz. Über dem strategisch wichtigen Hafen seien zehn Drohnen abgeschossen worden.
Der getroffene Betreiber Nowatek ist kein Unbekannter. Der kremlnahe Öl- und Gasriese betreibt unter anderem eine milliardenschwere Anlage auf der arktischen Halbinsel Jamal zur Herstellung von Flüssiggas (LNG). Schon in der Vergangenheit war das Terminal in Ust-Luga Ziel ukrainischer Attacken.
Der konkrete Angriff galt dem „Nowatek“ Gas-Terminal (gekennzeichnet) in Ust-Luga
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Auch die Region Samara an der Wolga wurde offenbar von Drohnen getroffen. Etwa 20 Explosionen erschütterten die Stadt Sysran, berichtet das unabhängige Portal Astra. Gouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew sprach auf „Telegram“ von einem Angriff auf ein „Industrieobjekt“ – blieb aber Details zum Ziel und Ausmaß des Schadens schuldig.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Ukraine die wichtigste Pumpstation der Öl-Röhre „Druschba“ nach Belarus, Ungarn und in die Slowakei angegriffen und damit für heftige Proteste aus Budapest und Bratislawa gesorgt.