Der irische Death-Metal-Vierer MALTHUSIAN lärmt bereits seit 2012 und wartet mit Musikern von GRAVE MIASMA, AKERCOCKE und DREAD SOVEREIGN auf. Das erklärt die etwas schleppende Bandentwicklung bei den mehr oder weniger aktiven Mainacts. Dass die musikalische Ausrichtung im Death Metal angesiedelt ist, scheint wenig überraschend. Auch die unüberhörbare Nähe zu Bands wie MORBID ANGEL, DEAD CONGREGATION und GRAVE MIASMA ist wenig verwunderlich, obwohl man sich insgesamt auf vielen der Stücke Zeit lässt und die Riffs in fast death-doomiger Geschwindigkeit an Größe und Dunkelheit gewinnen.
Ambivalente Konstellation aus unbändiger Härte und abgrundtiefer Schwärze
Die lange Auszeit hat MALTHUSIAN gutgetan. Die stilistische Bandbreite der ersten Gehversuche und des ersten vollen Albums „Across Deaths”, bei denen neben Death Metal auch Black Metal und verschiedene andere rudimentäre Elemente verarbeitet wurden, die sich oftmals in extravaganten Songstrukturen äußerten, ist einer brachialen Death-Metal-Walze mit leichter Death Doom-Schittmenge gewichen. Diese zeichnet sich durch eine klare Vision, Fokus und ein häufig gradliniges Spiel mit Feingefühl für langsamere, ausufernde Parts aus, die den Tracks ihre eigentliche Tiefe verleihen.
Bei aller Bemühung um Ambivalenz zwischen unbändiger Härte durch Geschwindigkeit und grundtiefer Schwärze, wie sie in den tonnenschweren Midtempo-Parts à la „Blessed Are The Sick” zum Tragen kommt, stellt sich im Verlauf des Albums durch die generativ gleichartigen Vocals und die vielen Uptempo-Parts eine gewisse Gleichförmigkeit ein. Dies erschwert ein konzentriertes Durchhören und raubt dem Werk Spannung und Durchschlagskraft.
„The Summoning Bell“ hat einiges zu bieten. Bereits der erste Track „Red, Waiting” überrascht nach anfänglich straighter Raserei mit seiner Dezenz. Die vielseitigsten und nachhaltigsten Titel des Albums sind der Titeltrack und das über 15-minütige „Amongst the Swarms of Vermin”. Letzteres zeigt die Band mit Feingefühl für eine Mischung aus Düsternis und Härte, die sich nicht ausschließlich durch Geschwindigkeit definiert.
Überzeugende Steigerung zum Vorgänger, die nicht ohne Schwächen daherkommt.
Die Albumproduktion ist für diese Art durchaus modern, wenn auch in ihren Grenzen. Wenn man die letzten Veröffentlichungen der Band gegenhört, die sich stark am Szenesound von Acts wie ANTEDILUVIAN, TRIUMVIR FOUL oder PHOBOCOSM orientieren, darf man schon von einer gewissen Offenheit gegenüber Neuem sprechen. Was bleibt ist ein rundum spannendes Album, das trotz einiger Hänger Genrefans überzeugen sollte.