Rache für die ermordeten Kinder von Sumy!
Drei Tage nach dem russischen Doppelraketenangriff auf die nordukrainische Stadt Sumy mit mindestens 35 Toten, darunter zwei Kinder, sowie 119 Verletzten, darunter 15 Kinder, hat die Ukraine die mutmaßlichen Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen.
Eine Mutter verabschiedet sich nach dem russischen Massaker an Zivilisten in Sumy von ihrer ermordeten Tochter. Hunderte Menschen trauerten am Dienstag um ihre getöteten Angehörigen
Foto: AP
Am Mittwochmorgen trafen zwei Langstrecken-Kamikaze-Drohnen der ukrainischen Armee vom Typ „Ljutyj“ das Hauptquartier der 112. Russischen Raketenbrigade. Massive Explosionen erschütterten die Militärbasis im Zentrum der 59.000-Einwohnerstadt Schuja im Oblast Iwanowo, 250 Kilometer östlich von Moskau.
Eine der Ljutyj-Drohnen kurz vor dem Einschlag in die russische Militärbasis hinter Moskau
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Zuvor hatte der ukrainische Geheimdienst die Brigade und eine andere Einheit für den Angriff mit zwei ballistischen Raketen vom Typ „Iskander-M“ verantwortlich gemacht.
Der Angriff, der angeblich einer ukrainischen Armee-Zeremonie gegolten hat, traf unschuldige Studenten der Staatlichen Universität, Passanten, zufällig vorbeifahrende Autofahrer sowie Insassen eines Busses des öffentlichen Nahverkehrs.
Eine weitere Explosion erschüttert die russische Basis
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Es war der schlimmste Angriff auf Sumy seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren.
Videoaufnahmen russischer Zivilisten zeigen die zielgenauen Anflüge und Einschläge zweier Kamikaze-Drohnen zwischen den Gebäuden der 112. Raketenbrigade. Im Gegensatz zu Sumy kamen nach ersten Angaben keine Anwohner bei den präzisen Attacken der ukrainischen Armee zu Schaden.
Zuvor waren die beiden Drohnen mindestens 700 Kilometer über russisches Staatsgebiet geflogen, ohne während ihres vierstündigen Anflugs von der russischen Luftverteidigung bemerkt oder gar abgeschossen zu werden.
Dabei mussten die beiden Drohnen auf ihrem Weg nach Schuja den Großraum Moskau passieren, der vergleichsweise gut bewacht ist. Den ukrainischen Einheiten gelang es jedoch, Hunderte moderne russische Flugabwehrsysteme auszutricksen und ihre Ziele tief in Russland unbeschadet zu treffen.
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Russlands Staatspropaganda leugnete wie immer den erfolgreichen ukrainischen Präzisionsschlag. „Die Luftabwehrkräfte des Verteidigungsministeriums in Schuja in der Region Iwanowo wehren einen Drohnenangriff ab“, hieß es kontrafaktisch in einer bei Tass veröffentlichten Erklärung der Armee.