Die große Frage, die bleibt

Kunstwerke zu vernichten, sei nach der großen Resonanz sei keine Option, betont Ulrike Zille ausdrücklich. Doch eine große Frage bleibt: Wer kümmert sich nach ihr um das künstlerische Vermächtnis? Bisher gebe es niemanden, der diese Aufgabe fortführen könnte.

Was wird aus dem Kunstnachlass? Sohn berichtet

Dieses Problem betrifft viele andere Kinder und Verwandte von Künstlern. So auch von Karl-Philip Maas, der auch zur Ausstellungseröffnung in der Dresdner Neustadt gekommen ist. Er ist Sohn des Dresdner Künstlers Konrad Maas. „Mein Vater hat deutlich über 200 Bilder gemalt, die einen Ort finden müssen“, sagt der 34-Jährige.

Mein Vater hat deutlich über 200 Bilder gemalt, die einen Ort finden müssen.

Karl-Philip Maas
Sohn des Künstlers Konrad Maas

Bisher habe es nur Aufbewahrungsorte innerhalb der Familie gegeben, erklärt Karl-Philip Maas. Er wolle sich im Ulrike Zille austauschen, welche Möglichkeiten es gibt, künstlerisches Erbe zu bewahren.

Studentenfreund würdigt Andenken

Ulrike Zille unterhält sich angeregt mit einem Mann vor der Galerie. „Ich bin Veit Hofmann, ein Studentenfreund von Rainer Zille“, stellt sich der Mann vor. „Wir waren ein ganzes Leben lang zusammen wie Pech und Schwefel. Wir haben zusammengehalten und uns gegenseitig unterstützt“, erinnert sich der 81-Jährige.

Wir waren ein ganzes Leben lang zusammen wie Pech und Schwefel.

Veit Hofmann
hat zusammen mit Rainer Zille Kunst studiert

Die Künstlerstudenten hätten sich gegenseitig angespornt, in Fragen etwa der Technik aber auch heftig kritisiert: „Das war auch richtig knallhart, nicht so ‚Dein Bild ist aber schön‘.“ Zusammen hätten sie die Galerie Nord in Dresden gegründet. Er freue sich sehr, dass derzeit so viel für das Andenken an Zille getan werde. Es gebe viele andere Maler, sagt Hofmann, an die niemand mehr erinnere und die längst vergessen seien.