Stand: 24.08.2025 19:54 Uhr

2.660 Tage Pause – jetzt ist der Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga zurück. Die Comeback-Partie verlief achtbar und endete immerhin mit einem Remis. Der HSV rang Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend auswärts ein 0:0 ab.

Die im Sommer massiv umgestaltete Elf von HSV-Coach Merlin Polzin verteidigte von Beginn an seriös und konsequent und machte es den Gastgebern sehr schwer.

Dennoch kamen die Hausherren in der ersten Hälfte zu zwei hochkarätigen Torchancen – die allerdings ungenutzt blieben. Von Rocco Reitz ausgehend hob Kevin Stöger den Ball über die Hamburger Abwehr und mustergültig in den Lauf von Franck Honorat. Der drang in den Strafraum ein, drosch den Ball aber zu unplatziert aus halbrechter Position Richtung Tor. Daniel Heuer-Fernandes stellte sein rechtes Knie heraus und wehrte den wuchtigen Schuss letztlich sicher ab (28. Minute).

Auf der linken Angriffsseite der „Fohlen“ sorgte Robin Hack für viel Unruhe. Besonders gefährlich wurde es kurz vor der Pause, als sich Hack um seinen Gegenspieler „herumwickelte“ und schnell eine Flanke in den Strafraum schlug. Dort stieg Haris Tabakovic hoch, erwischte den etwas zu hohen Ball aber nicht richtig.

Sportschau, 24.08.2025 19:45 Uhr

Hamburg war in den ersten fünf Spielminuten selbstbewusst aufs Feld gekommen, aber der einzige Schussversuch von Ransford Königsdörffer wurde locker geblockt.

Gladbach bemüht – HSV-Bollwerk hält

Gladbach erhöhte zu Beginn der zweiten 45 Minuten den Druck – und vom Hamburger SV war offensiv gar nichts mehr zu sehen. Immer öfter tauchten die Spieler von Gerardo Seoane mit Einzelaktionen im 16er auf. Kevin Stöger probierte es mit der Hacke, Keeper Heuer-Fernandes aber bestätigte, warum er sich im internen Duell mit dem Zugang von den Bayern, Israels Nationaltorhüter Daniel Peretz, durchgesetzt hatte. Auch bei einem geschlenzten Schuss von Reitz machte der Tormann der Hanseaten alles richtig.

Als sich Mitte der zweiten Hälfte immer mehr abzeichnete, dass sich die Borussia sehr schwer tat, Torchancen zu kreieren, wurden die Gäste wieder etwas mutiger. So fasste sich Alexander Rössing-Lelesiit in der 67. Minute ein Herz, den abgefälschten Schuss lenkte der ansonsten komplett unterbeschäftigte Moritz Nicolas zur Ecke.

Hamburgs Einwechselspieler machen Dampf

Als Polzin in der 74. Minute Jean-Luc Dompé und den von RB Leipzig verpflichteten Yussuf Poulsen ins Spiel schickte, kam viel offensive Qualität ins HSV-Spiel. Und die zeigte sich spätestens in der 89. Minute, als Poulsen eine Flanke von Dompé verlängerte und William Mikelbrencis den Ball über die Linie drückte. Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied sofort zu Recht auf Abseits. Fraglich ist allerdings, ob der Ball nicht auch ohne das Zutun von Mikelbrencis über die Linie gegangen wäre.

Ein Kopfball von Kevin Diks verfehlte auf der Gladbacher Angriffsseite nur knapp den Kasten der Hamburger – Reitz hatte von rechts geflankt. Ein Treffer blieb an diesem Abend aber beiden Teams versagt.

Gladbachs Kapitän Reitz: Kritisch und dankbar

„Wir haben es gegen den Ball ordentlich gemacht“, sagte Borussen-Kapitän Rocco Reitz nach der Partie zur Sportschau, „aber gefährliche Torchancen zu kreieren oder gefährlich in die Box zu kommen – das war zu wenig heute.“ Dass er mit 23 Jahren nun Kapitän bei seiner Borussia ist, berührt Reitz: „Ich hatte vor dem Spiel Gänsehaut. Das ehrt mich wirklich sehr.“

Gladbach fährt nach Stuttgart, HSV empfängt St. Pauli zum Derby

Gladbach spielt am Samstag in Canstatt (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart. Der HSV hat im Flutlicht des Volksparks am Freitagabend den FC St. Pauli zu einer erneuten Auflage des Derby zu Gast (20.30 Uhr).