Wer die Kombination für seinen Tresor vergisst, der ist oft auf die Hilfe von Profis wie Sven Liebisch angewiesen. Manchmal lohnt es sich aber auch, lieber gleich einen neuen zu kaufen.
Dresden. Die Augen leicht zusammengekniffen, die Zigarre zwischen die Lippen gepresst und das Stethoskop an der Tresortür. So kennt man Egon Olsen, den berüchtigten und leicht cholerischen Chef der Olsenbande. „Klack, Klack, Klack“, hört man es, wenn er hochkonzentriert das Rädchen am Schloss nach links und rechts dreht. Und irgendwann springt die Tür einfach auf.
Wenn es nur in der Realität auch so einfach wäre. „Leider ist ein Stethoskop beim Öffnen eines Tresors zu nichts zu gebrauchen“, sagt Sven Liebisch, Geschäftsführer von Faust-Tresore in Dresden und einer der wenigen professionellen und legalen Safeknacker der Stadt. „So leicht und schnell wie bei Egon Olsen geht das nicht.“ Durch die zum Teil mehr als 20 Zentimeter dicken Türen eines Tresors irgendwelche Klackgeräusche zu hören, sei schlichtweg unrealistisch.
Endoskop hilft, Stethoskop hilft nicht
Das wichtigste Werkzeug beim Öffnen von Tresoren sei stattdessen das Endoskop, eine Art extradünne und lange Taschenlampe, mit der sich der Profi durch Löcher einen Überblick über das Innenleben eines Schlosses verschaffen kann.