Bielefeld. Der Jubel bei den Spielern und beim Anhang war frenetisch: Dynamo Dresden fielen nach dem 2:1-Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld tonnenschwere Brocken von den Schultern – die Erleichterung über die ersten drei Punkte war riesengroß. Endlich – nach drei Niederlagen in Liga und Pokal – konnten die SGD-Profis mal wieder feiern. Nach der Partie auf der legendären Alm, auf der zuletzt viele richtig gute Mannschaften in Liga und Pokal nichts holen konnten, atmeten die Dresdner Spieler tief durch. Bei den Gastgebern war man logischerweise nicht so gut drauf.

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Luca Herrmann, Schütze des Siegtores, über seinen Entschluss, was Spektakuläres zu probieren: „Man setzt halt an, weil man merkt, der Ball kommt ein bisschen in den Rücken, aber in einer super Höhe. Ich glaube, viele andere Möglichkeiten hast du da gar nicht. Im Worst Case trittst du halt daneben. […] Es hat sich super angefühlt – und ich glaube, der Zeitpunkt war ganz gut.“

Thomas Stamm, Dynamo-Coach: „Wir nehmen den ersten Sieg natürlich so mit. Wir haben in den ersten zwei Ligaspielen, zumindest was die Punkte anbelangt, was liegen lassen, haben ordentliche, gute Leistungen gezeigt – auch gegen Mainz. Ich bin froh, dass sich die Mannschaft heute belohnt hat.“

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Michel Kniat, Arminias Trainer: „Die Rote Karte war die spielentscheidende Szene heute. Dann mussten wir hinten alles wegverteidigen. Da können wir uns eigentlich drauf verlassen, dass wir das auch mit zehn Mann hinbekommen. Aber dann kriegen wir in der vorletzten Minute das 1:2 – und das war extrem bitter. Ich bin auch sehr frustriert. Trotzdem müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dürfen uns nicht über den Schiedsrichter oder die Rote Karte aufregen. Im Endeffekt war die erste Halbzeit nicht gut.“

Vinko Sapina, Dynamo-Routinier: „Als das 2:1 vom ‚Kutsche‘ zurückgenommen worden ist, dachte ich schon wieder: Das kann nicht wahr sein – alles läuft gefühlt gegen uns. […] Der Lucky Punch am Ende war pure Erleichterung für die Fans, für die Mannschaft, weil wir davor auch drei echt gute Spiele hatten. Jetzt sind wir glücklich.“

Stefan Kutschke, Dynamo-Kapitän: „Wir sind wieder gut ins Spiel reingekommen, hatten mehr Spielanteile und haben uns mit dem Treffer durch ‚Haupe‘ belohnt. […] Bislang hat es jeder gesehen, dass wir fußballerisch einen guten Ansatz haben, aber die Ergebnisse haben einfach noch nicht dazu gepasst. Wir haben es am Anfang der Woche gesagt: Wenn du ehrlich und hart arbeitest, wirst du irgendwann dafür belohnt. Diese Botschaft haben wir heute mitgenommen. Es war der Tenor vorm Spiel, dass wir nicht anfangen, im Kopf nachzudenken, sondern unseren Stiefel runterspielen. […] Mich freut es, dass wir die Überzahl ausgespielt haben und nicht hektisch und nervös geworden sind.“

Erfolg auf der Alm: Der DNN-Kommentar zum Dynamo-Sieg in Bielefeld

DNN-Sportredakteur Jochen Leimert blickt auf den ersten Saisonsieg der Schwarz-Gelben zurück und auf den nächsten Kracher voraus.

Joel Grodowski, Bielefelder Torschütze: „Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen, da war Dresden einfach besser. Da haben wir nicht aufs Feld gebracht, was wir die letzten Wochen aufs Feld gebracht haben. In der zweiten Halbzeit haben wir ein viel besseres Spiel gezeigt – bis zur Roten Karte, die in meinen Augen einfach lächerlich ist und mich auch ein bisschen wütend macht.“

Mael Corboz, Arminias Kapitän: „Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt, lagen trotzdem nur mit 1:0 zurück. Wir wussten, in der zweiten Halbzeit können wir das Spiel drehen. Ich bin der Meinung: Wenn wir zu elft geblieben wären, hätten wir das Spiel auch gedreht. Es war nicht alles perfekt, Dresden ist eine sehr gute Mannschaft. Taktisch sind sie immer sehr gut vorbereitet, das hat man auch gesehen. Wir kamen kaum in unsere Abläufe.“

DNN