Wer nicht gut sieht, kämpft im Alltag mit zahlreichen Hürden. Das trifft nicht nur blinde Menschen. Auch viele Senioren leiden an Sehbehinderungen. Doch mit künstlicher Intelligenz kommen zahlreiche neue Hilfsmittel auf den Markt. Eine Erkundung.

Sein bester Alltagshelfer sei eine ganz normale Taschenlampe, sagt der Mann. Er zieht sie aus seiner Tasche hervor. Sie ist klein und blau, eines der Modelle, die im Baumarkt an der Kasse angeboten werden. „Sehr starke LED“, sagt er anerkennend und lässt den Lichtkegel über den Tisch wandern. Mit der Lampe strahlt er im Supermarkt die Preisschilder an und kann sie dann noch ganz gut entziffern. Längere Texte, Briefe oder die Zeitung gehen dagegen nicht mehr, auch nicht, als Beraterin Christina Zapf ihm ein Blatt mit fingergroßen Buchstaben hinhält. Früher sei er eine Leseratte gewesen, erzählt der 76-Jährige. Inzwischen habe er sich aber ganz gut an Hörbücher gewöhnt. „Sehr gut“, lobt Zapf. Der Mann macht ihr Spaß, weil er sich trotz seiner Einschränkungen gut zu helfen weiß. Das ist genau die Haltung, die sie sich für ihre Kunden wünscht: „Keiner geht hier raus, ohne etwas optimieren zu können“, sagt sie.