Schermbeck. Fußball-Oberligist SV Schermbeck erwischt beim 1. FC Gievenbeck einen gebrauchten Tag. Dabei war die Niederlage absolut unnötig.
Einen gebrauchten Tag erwischten die Oberliga-Fußballer des SV Schermbeck am Sonntag. Im Gastspiel beim 1. FC Gievenbeck unterlag das Team von Trainer Engin Yavuzaslan am Ende einer zum Teil überlegen geführten Begegnung mit 2:4 (0:2), dürfte sich aber über etliche Fehler und Unkonzentriertheiten in den eigenen Reihen ärgern, die dem Gegner immer wieder einfache Tore ermöglichten. Entsprechend genervt war der Schermbecker Coach nach dem Schlusspfiff. „Wir sind heute an unserer eigenen Naivität gescheitert”, so ein sichtlich aufgebrachter Coach. „Wir waren in einigen Situation zu flapsig und zu unkonzentriert und haben uns die Gegentreffer selber eingeschenkt.”
Dabei war seine Mannschaft gleich von Beginn an hellwach und hatte die ersten Großchancen der Partie. Doch Eren Özat (3.) und Miles Grumann (5.) verpassten es schon in der Anfangsphase, die Gäste in Führung zu bringen, weil sie ihre jeweiligen 1:1-Situationen vor dem gegnerischen Tor nicht erfolgreich abschließen konnten. „Da hätte es schon 2:0 stehen müssen”, so Yavuzaslan.
Der Führungstreffer fiel dann überraschend auf der anderen Seite, weil die Schermbecker Defensive den Gegner zu sorglos operieren ließ, schlecht verteidigte, und Felix Ritter die Chance nutzte, der zum 1:0 einnetzte (21.). Und weil sich Ilias Bouassaria in Minute 26 nur mit einem Foulspiel an der Strafraumkante zu helfen wusste, ermöglichte er damit Fabian Witt, auf 2:0 zu erhöhen, weil er den Ball aus 17 Metern unhaltbar ins Schermbecker Gehäuse wuchtete. Damit ging es dann in die Kabinen.
Özat trifft per Strafstoß zum Anschluss
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste aus Schermbeck noch einmal den Druck und kamen tatsächlich auch zum Anschlusstreffer. Eren Özat war im gegnerischen Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht worden, den fälligen Elfmeter verwandelte er gleich selbst zum 1:2 aus Gästesicht (57.). Doch wieder waren es individuelle Fehlleistungen – in diesem Fall von Marvin Grumann, der den Ball vor dem eigenen Tor verlor –, die dem Gegner auf dem Weg zum Sieg halfen. Erneut war es Witt, der die Unzulänglichkeit in der SVS-Defensive nutzte und auf 3:1 stellte (61.). „Das war unser Genickbruch”, so Yavuzaslan. „In einer Phase, in der wir am Drücker sind, darf einem erfahrenen Spieler so etwas nicht passieren.”
Es kam aber noch dicker. Zunächst sah Bouassaria die Rote Karte wegen eines rüden Foulspiels (74.), fünf Minuten vor dem Ende gelang Louis Martin dann sogar das 4:1 für Gievenbeck (85.). Kerem Sengün verwandelte zwar noch einen Strafstoß zum 2:4 (90.), letztlich aber konnte die Niederlage damit nicht mehr abgewendet werden. „Ich kann meinen Spielern hinsichtlich ihrer Einstellung und ihrer Intensität im Spiel keinen Vorwurf machen”, so Yavuzaslan. „Aber wenn ich sehe, mit welch geringem Aufwand unser Gegner zu Toren kommt, regt mich das sehr auf.”
SVS: Speen; Babo, Noguchi (57. Sengün), Bouassaria, Stöhr (46. Uka), Erwig-Drüppel (65. Kiyau), Özat, El Mansoury, Akhal (57. Gedikli), Miles Grumann, Broos (46. Marvin Grumann).