Publiziert24. August 2025, 15:29

Wegen Zöllen: Europäische Postdienste setzen Paketlieferungen in die USA aus

Zahlreiche europäische Postdienstleister haben Paketlieferungen in die USA vorerst ausgesetzt. Der Grund dafür sind Donald Trumps Zölle.

Deutsche Presse-AgenturMarcel Urech

  • Viele europäische Postdienstleister schicken nicht mehr alle Pakete in die USA.

  • Unter anderem gehen die Post-Unternehmen in Deutschland, Dänemark, Schweden und Italien so vor.

  • Frankreich, Österreich und Grossbritannien sollen bald nachziehen.

Postdienstleister in Europa haben wegen Unklarheit bezüglich neuer Zölle viele Paketlieferungen in die USA ausgesetzt. Die Post in Deutschland, Dänemark, Schweden und Italien teilte mit, die Lieferung der meisten Waren in die USA ab dem 23. August zu stoppen. Frankreich, Österreich und Grossbritannien wollen laut der DPA bald nachziehen.

Neue Zollregeln betreffen auch Post

Laut Donald Trump gelten ab dem 29. August Einfuhrzölle für internationale Waren mit einem Wert von unter 800 US-Dollar, für die es zuvor keine Zölle gab. Briefe, Bücher, Geschenke und Päckchen mit einem Wert von weniger als 100 Dollar sollen hingegen zollfrei bleiben.

Viele europäische Postdienstleister kündigten an, dass sie die Sendungen schon vor dem Stichtag aussetzen, weil sie ihre rechtzeitige Ankunft nicht garantieren können. Es fehlt ihnen an Klarheit darüber, für welche Waren die Vorschriften gelten und die Zeit für die Umsetzung sei knapp.

Hoffnung auf eine Lösung bis zum 29. August

DHL und die Deutsche Post teilten mit, dass sie ab 23. August «vorerst keine Pakete und Warenpost International von Geschäftskunden in die USA mehr annehmen und befördern» könnten. Das nordische Logistik-Unternehmen Postnord und die italienische Post kündigten ähnliche Aussetzungen an. «Postsendungen, die keine Waren enthalten, werden weiterhin akzeptiert», teilte die Poste Italiane am Freitag mit.

Ein Sprecher der niederländischen Post sagte, die Trump-Regierung halte an den neuen Zöllen fest, obwohl die USA kein System hätten, um sie zu kassieren. Die PostNL arbeite eng mit ihren US-Kollegen zusammen, um eine Lösung zu finden, berichtete er der Nachrichtenagentur AP.

Die Posteurop, ein Verband von 51 europäischen Postdienstleistern, teilte mit, voraussichtlich alle Lieferungen der Verbandsmitglieder in die USA auf Eis zu legen, sollte es bis zum 29. August keine Lösung geben.

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