Die „singende Herrentorte“ weiß in der Jungen Garde zunächst wenig mit ihrem Publikum anzufangen. Erst ein 25 Jahre alter Klassiker bringt den Stimmungsboost.

Dresden. Diese Bratwurst kommt gerade recht. Ein Fan reicht Helge Schneider die Wurst kurz vor der Pause auf die Bühne. Womöglich hat auch er das Gefühl, dass sein Idol dort oben dringend eine Stärkung benötigt. Passend dazu ruft ein anderer Besucher: „Mach Pause, Helge!“ und der antwortet: „Muss noch eben zu Ende arbeiten“.

Hinter den Fans in der guten gefüllten, aber nicht ausverkauften Jungen Garde in Dresden liegt eine Dreiviertelstunde Unterhaltung, die sie viele mit Fragezeichen in den Gesichtern zurücklässt.

Gitarrensoli und dadaistischer Overkill

Kurz nach 19.30 Uhr war Helge auf die Bühne getippelt gekommen wie Opa Günther zur Jugendweihe seines Urenkels. Seltsam lustlos hatte er ein Lied nach dem anderen angestimmt, seine improvisierten Ansagen auf ein Minimum beschränkt und dem Publikum viel Jazz, lange Gitarrensoli und einen dadaistischen Overkill zugemutet.