Review
Galerie mit 21 Bildern: We Came As Romans – UK & EU Tour 2024 in Stuttgart
Mit dem apokalyptischen Titel „All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ legen WE CAME AS ROMANS das zweite Album der Post-Kyle-Pavone-Ära vor. Der prägende Fronter starb 2018 und hinterließ eine große Lücke. Mit „Darkbloom“ erfolgte 2022 das Comeback – eine gereifte, aber düsterere Band. Setzt sich der Trend auf dem siebten Album der Metalcoreband aus Michigan fort?
WE CAME AS ROMANS setzen auf Elektronik, Härte und Finsternis
Am musikalischen Grundgerüst hat sich wenig geändert. Auf „All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ dominiert Metalcore mit elektronischen und poppigen Elementen, getragen vom nun alleinigen Sänger David Stephens. Dissonante Stakkato-Strophen treffen auf melodische Refrains mit Klargesang. Viele Tracks zünden durch die Mischung aus Aggressivität und Melancholie. Der Härtegrad wächst seit dem Tiefpunkt auf dem Selftitled vor zehn Jahren beständig – das tut der Energie der Platte gut.
Viele typische Elemente des Sounds von WE CAME AS ROMANS finden sich wieder: In „Red Smoke“ mischen sich Metalcore-Riffs mit Techno-Beats, bevor die Nummer in einem Breakdown endet. Das Stück gehört zu den härtesten der Scheibe; Klargesang sucht man hier vergeblich. Doch die Band versteht es, Stile zu variieren, und lässt mit „One By One“ eine eingängige Rocknummer folgen. Auffällig ist, wie sehr Stephens’ Klargesang gereift ist. Er singt tiefer als Pavone und fügt dem Sound eine neue Facette hinzu.
WE CAME AS ROMANS halten das Energielevel über alle zwölf Tracks plus Intro hoch. Balladen fehlen, höchstens ruhigere Stücke gibt es, die schnell harten Knüpplern wie „B2TM“ weichen. Der melancholische Rausschmeißer „Because We’re Doomed“ lässt einen gleichermaßen selig wie bedrückt zurück.
„All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ leistet sich kaum Schwächen
„All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ macht keine Gefangenen und ist eine Sternstunde des US-amerikanischen Metalcores. Nachdem die Band in ihrer Heimat stets erfolgreich war und große Hallen füllt, dürfte mit diesem Album auch diesseits des Atlantiks der nächste Popularitätsschub folgen.