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Die Leiche des Bergsteigers liegt noch immer in einer Höhle in 6.800 Metern Höhe. Die Bergungsarbeiten dauern an, sind aber aufgrund widriger Bedingungen schwierig.

Astana – L. Sinigaglia, ein Bergsteiger aus Mailand, starb am 15. August bei dem Versuch, die russische Bergsteigerin Natalia Nagovitsyna zu retten. Sie hatte sich zuvor am 12. August beim Abstieg vom Gipfel das Bein gebrochen und saß in großer Höhe fest. Er versuchte, sie auf dem Pik Pobeda in Sicherheit zu bringen. Der Pik Pobeda ist der höchste Gipfel des Tian Shan an der Grenze zwischen Kirgisistan und China mit einer Höhe von 7.439 Metern. Es wird vermutet, dass er an einem Hirnödem starb, das sich durch Unterkühlung verschlimmerte.

Gletscher im Himmelsgebirge Tjan Schan in Kasachstan Zum Hochgebirge Tian Chan gehört der Berg Pik Pobeda (Archivbild). © Imago

Auf dem Pik Pobeda waren Bergungsarbeiten im Gange. Die Rettungskräfte wollten die Leiche des italienischen Bergsteigers L. Sinigaglia bergen und die gestrandete russische Bergsteigerin Natalia Nagovitsyna in Sicherheit bringen. Der 49-jährige Sinigaglia lag in einer Höhle auf etwa 6.800 Metern Höhe, wo die Bedingungen eine Bergung erschwerten. Die Rettungskräfte planten einen weiteren Versuch mit einem privaten Hubschrauber. Sie wollten, sofern das Wetter es zuließ, Nagovitsyna am nächsten Tag evakuieren und, wenn möglich, Sinigaglias Leiche bergen.

Bergsteiger stirbt bei Rettungsaktion: Kameradin brach sich zuvor das Bein

Das kirgisische Verteidigungsministerium schickte eine Drohne in das Gebiet und bestätigte, dass Nagovitsyna noch am Leben war. Eine Rettungsgruppe brach zu einer Reise auf, die voraussichtlich drei bis sieben Tage dauern sollte. Die Temperatur am Gipfel lag bei etwa 23 Grad unter null. Drei italienische Spezialisten sollten an Bord des privaten Hubschraubers gehen: der Bergführer Michele Cucchi, der Pilot Manuel Munari und Mario Sottile. Diese Pläne hingen laut Il Messaggero weiterhin von Sicherheitsbewertungen vor Ort ab.

Der Beinbruch ereignete sich am 12. August beim Abstieg vom Gipfel. Ihr Partner leistete Erste Hilfe und holte Hilfe im Lager, während sie allein in der Höhe zurückblieb. Sie wartete ohne Nahrung und fast ohne Wasser auf Hilfe, unfähig, sich in der Kälte und im Wind zu bewegen. Sinigaglia und der deutsche Bergsteiger Gunter Siegmund stiegen auf, um Nagovitsyna zu erreichen.

Bergungsarbeiten unter erschwerten Bedingungen

Am 15. August starb Sinigaglia bei seinem Versuch Hilfe zu leisten, an einem Hirnödem. Am 16. August flog ein Militärhubschrauber vom Typ Mi-8 mit sechs Rettungskräften zum Einsatzort. Er musste jedoch aufgrund schlechten Wetters in etwa 4.000 Metern Höhe notlanden, wobei die Rettungskräfte verletzt wurden. Ein zweiter Hubschrauber evakuierte die Besatzung und die Rettungskräfte. Am 17. August endete ein weiterer Versuch, nachdem ein Flugzeug in Turbulenzen geraten war und abrupt landen musste. Das Wetter verhinderte wiederholt einen sicheren Einsatz.

Die italienische Botschaft in Astana verfolgte den Fall Sinigaglia und stand in Kontakt mit den örtlichen Behörden und seiner Familie, um konsularische Hilfe zu leisten. In den sozialen Medien erschienen Beileidsbekundungen. „Du bist ein Held“, schrieb ein Nutzer laut ANSA. Sinigaglia war in der Bergsteiger-Community für seine Begeisterung für die Gebirgszüge Zentralasiens bekannt, insbesondere die kirgisischen Berge. Er besuchte Kirgisistan seit 2021. Er arbeitete im Bereich Cybersicherheit und widmete einen Großteil seiner Freizeit dem Bergsteigen.

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