Herrmann kennt Stamm aus seiner Zeit beim SC Freiburg. Der 26-Jährige wuchs im Breisgau auf, verbrachte seine gesamte Kindheit und Jugend in Freiburg und trainierte unter Stamm in der U19. Stamm machte Herrmann zum Kapitän. Gemeinsam feierten sie 2017/18 den Pokalsieg der A-Junioren.

Herrmann wird vor Stamm ein Dresdner

Einige Jahre vor Stamm wechselte Herrmann 2021 nach Dresden. Dynamo war Herrmanns erster Schritt raus aus der idyllischen Heimat im Schwarzwald. Der Start war schwierig. Das hatte aber nichts mit Dresden, sondern mit dem maladen Knie des Youngsters zu tun. Erst eine Knieprellung, dann ein Knorpelschaden und im März 2022 eine unausweichbare Knie-Operation. Herrmann spielte fast eineinhalb Jahre keinen Fußball, ein Karriere-Ende stand im Raum, aber der Mittelfeldspieler kämpfte sich zurück.

Am 29. April 2023 gab Herrmann sein Comeback – natürlich gegen den SC Freiburg II (1:1). Und sein erster Treffer für Dynamo? Na klar: gegen Freiburg II. Am 4. November 2023 sorgte er mit einem Tor für Begeisterung. Herrmann traf fast von der Mittellinie. Trainer beim SCF damals: Thomas Stamm.

Einmal schlechtes Timing

Als Stamm im Sommer 2024 Trainer in Dresden wurde, wären beide wieder vereint gewesen, doch Herrmann wollte nicht noch ein Jahr in der 3. Liga bleiben und nutzte das Angebot vom Zweitligisten SC Paderborn. Glücklich wurde der Kunstschütze dort nicht. Nach nur 19 (Kurz)-Einsätzen startete Dynamo eine erfolgreiche Rückholaktion. Herrmann zaubert seit Saisonbeginn wieder unter Stamm und versetzte am Sonntag (24. August) auf der Bielefelder Alm alle SGD-Fans mit einem Fallrückzieher zum Siegtor in der 100. Minute in Ekstase.

„Der Kopf schaltet in diesem Moment aus“

„Es fühlt sich ein bisschen surreal an“, sagte der Kunststücke danach im Interview. „Der Kopf schaltet in diesem Moment aus, da war viel Intuition dabei. Ich habe gemerkt, dass der Ball ein bisschen in den Rücken kommt und ich mit dem Kopf nicht rankommen werde. Der Raum war aber frei, also Fallrückzieher. Es hat sich gut angefühlt, wie ich den Ball erwischt habe, aber man sieht nicht, was passiert, weil man auf dem Boden liegt. Dass er reingeht, war unglaublich. Es war ein sehr, sehr tolles Gefühl“, sprudelte es aus dem 26-Jährigen heraus.