Sie verschwand vor 21 Jahren

Rätselhafter Cold Case: Was geschah mit Bremerin Sybille Lars?

25.08.2025 – 12:31 UhrLesedauer: 3 Min.

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Sybille Lars: Die damals 39-Jährige verschwand vor mehr als 20 Jahren. (Quelle: Gofundme)

Mehr als 20 Jahre Ungewissheit: Was ist mit der Bremerin Sybille Lars passiert? Ihr Verschwinden gilt als Cold Case, ihr Sohn hat viele offene Fragen.

Seit der Nacht auf den 9. April 2004 fehlt von Sybille Lars aus Bremen-Horn jede Spur. Die Behörden schlossen während der Ermittlungen aus, dass sie freiwillig verschwunden war, sondern gingen schnell von einem Tötungsdelikt aus, das noch am Abend oder in der Nacht passiert sein soll.

Die damals 39-Jährige hat am Abend des 8. April eine alte Freundin besucht, die sie zufällig am Nachmittag getroffen hatte. Zuvor wurde sie von ihrem Mann versetzt – es kam häufiger zu Spannungen und Streitereien zwischen den beiden. Sybille Lars‘ Sohn aus erster Ehe, Dennis Krückemeyer, erzählte im Podcast „Licht ins Dunkel“, dass die Stimmung zu Hause häufig schlecht war, Alkohol eine größere Rolle spielte und dass seine Mutter möglicherweise auch Angst vor ihrem Mann hatte.

An besagtem Abend gegen 23.30 Uhr soll Sybille Lars die Wohnung ihrer Freundin an der Carl-Goerdeler-Straße in der Vahr verlassen haben. Sie wollte laut Aussage der Freundin mit einem Taxi weiter zu einer Kneipe in Hemelingen fahren. Sie kehrte in der Nacht nicht nach Hause zurück.

Im Rahmen der Ermittlungen überprüfte die Polizei, ob die 39-Jährige tatsächlich mit dem Taxi zur Kneipe Micky Maus am Brüggeweg in Hemelingen gebracht wurde. Doch es gab keine Belege dafür. Auch Gäste und Personal im Micky Maus konnten sich nicht an eine Frau wie Sybille Lars erinnern. Und das aus gutem Grund.

Denn Jahre später änderte die Freundin ihre Aussage bei der Polizei und gab an, dass Sybille Lars von einem Mann aus der Wohnung in der Vahr gezerrt worden sei. Ein Zeuge will zudem gesehen haben, wie eine Frau in einen schwarzer 3er-BMW gezerrt worden sei, der dann davonfuhr. War es ihr Ehemann?

Doch was dieser gegenüber seinem Stiefsohn erzählte, war wiederum anders: Er sei am Abend des Verschwindens seiner Frau irgendwann im Wohnzimmer vor dem Fernseher eingeschlafen. Am nächsten Morgen habe er mit der Freundin von Sybille telefoniert, nachdem sie nicht nach Hause gekommen war. Die Freundin soll behauptet habe, Sybille habe bei ihr übernachtet und würde noch schlafen. Bis heute ist unklar, was sich in der Nacht wirklich abgespielt hat.

Für Dennis Krückemeyer bleiben viele offene Fragen. Er erzählt im Podcast „Licht ins Dunkel“, dass der beschriebene BMW auf den Wagen seines Stiefvaters zutraf. Auch sei das Verhalten seines Stiefvaters nach dem Verschwinden seiner Mutter „sehr suspekt“ gewesen. Der Ehemann geriet ins Visier der Ermittlungen, galt als tatverdächtig. Doch zu einer Anklage kam es nie.