Unter dem Motto „Das ist der letzte Meter!“ wollen Aktivisten gegen die geplante Eröffnung des 16. Bauabschnitts an diesem Mittwoch protestieren. Das Bündnis „A100 wegbassen“ will eine Kundgebung vor dem Hotel Estrel halten, in dem ab 13 Uhr der Festakt zur Eröffnung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.

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„Ein Weiterbau der A100 ist der Highway in die Klimahölle. Eine A100 bis Prenzlauer Berg bringt keine Entlastung, sondern verschärft die Situation für Menschen, Umwelt und Klima zusätzlich“, teilte Gabi Jung, Geschäftsführerin des Naturschutzvereins BUND Berlin, mit.

A100 sei „betongewordener Kapitalismus“

Die Aktivisten fordern, dass der Weiterbau der A100 gestoppt wird, eine „menschen- und klimagerechte Mobilitätswende“ stattfindet sowie ein Moratorium für den Neubau von Autobahnen und Fernstraßen.

Die A100 sei „betongewordener Kapitalismus“, teilte das Bündnis mit. Statt in eine Autobahn solle Berlin das Geld lieber in Schulen, Parks, Bibliotheken investieren.

An der Protestaktion beteiligen sich neben dem BUND Berlin verschiedene weitere zivilgesellschaftliche Organisationen aus Berlin. Dazu zählen unter anderem das Clubkultur-Netzwerk Clubcommission, der Berliner Ableger der Klimaorganisation Fridays for Future und die „Bürger*innenInitiative A100“.

Auch Aktion an der Autobahn geplant

Bevor die Aktion vor dem Hotel Estrel startet, will das Bündnis um 11 Uhr an der Autobahn selbst protestieren. An der Auf- und Ausfahrt am Treptower Park wollen die Aktivisten ein 6 x 2,5 Meter großes Transparent mit dem Schriftzug „ENDE“ präsentieren. Es soll das Ende des Baus neuer Autobahnen in Berlin symbolisieren, das die Beteiligten fordern. Neben dem Transparent werden sich laut Ankündigung „Initiativen, Verbände und Bürger*innen mit Transparenten und Plakaten“ versammeln.

Der Bau des 3,2 Kilometer langen Autobahn-Teilstücks hatte 2013 begonnen und sollte ursprünglich 2021/2022 fertiggestellt werden. Unter anderem wegen Lieferproblemen bei Bauteilen hatte sich die Fertigstellung zuletzt erneut verzögert. Mit dem Abschnitt soll der Berliner Osten besser an das Autobahnnetz angebunden werden. 

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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (beide CDU) werden bei dem Festakt nicht anwesend sein. Aus Angst vor gewaltbereiten Protesten habe man sich für einen Festakt unter Ausschluss der Öffentlichkeit entschieden, teilte der Sprecher der Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH, Ralph Brodel, der „Berliner Morgenpost“ mit.