Ian McKellen spielte zuerst in drei Filmen zu Herr der Ringe den Zauberer Gandalf und kehrte für die Adaption von Der Hobbit zurück. Beim zweiten Mal hatte er jedoch große Schwierigkeiten am Set, was daran lag, dass am Set plötzlich andere Regeln herrschten.

Ian McKellen ist eine Legende in der britischen Schauspielwelt, aber auch außerhalb davon. Den meisten wurde er durch große Rollen in Franchises wie X-Men oder den Filmen zu Herr der Ringe und Der Hobbit bekannt.

Doch McKellen spielt bereits 1961 in Theaterstücken mit. Seit 1965 ist er auch in Fernsehproduktionen und Filmen zu sehen. Allein in der Sparte Film und Fernsehen hat er laut IMDb 133 Rollen gespielt. Für seine Arbeit am Broadway erhielt McKellen sieben renommierte Theaterpreise, darunter einen Tony-Award, der in der Theaterwelt vergleichbar mit dem Oscar aus der Filmbranche ist.

McKellen konnte im Laufe seiner Karriere also sehr viel Erfahrung sammeln. Mit Bravour verkörperte er Gandalf und eroberte die Herzen des Publikums mit Leichtigkeit. Alles andere als leicht fiel ihm dann jedoch die Rückkehr in die Rolle für die Dreharbeiten zu Der Hobbit.

Das ging sogar so weit, dass der Schauspieler am Set einen Zusammenbruch erlitt.

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CGI ist Fluch und Segen zugleich

Was war das Problem? Dank des umfangreichen Making-of-Materials vom Set von Der Hobbit wissen wir, dass Ian McKellen beim Dreh einige Schwierigkeiten hatte. Das betraf in erster Linie die neuartige Weise, wie der Film gedreht wurde. Im Unterschied zu Herr der Ringe wurde verstärkt auf CGI, also auf visuelle Effekte, zurückgegriffen.

Doch nicht nur, um fantastische Kreaturen wie den Drachen Smaug zum Leben zu erwecken, sondern auch um Aspekte wie den Größenunterschied zwischen Gandalf und den Hobbits beziehungsweise Zwergen darzustellen.

In Herr der Ringe wurde das noch mit perspektivischen Tricks und dem geschickten Einsatz der Kamera gelöst. Einblicke erhaltet ihr etwa in diesem Ausschnitt auf YouTube.

Bei Der Hobbit verzichtete Regisseur Peter Jackson darauf und setzte seine Schauspieler einfach in ein Studio, das vollständig mit einem Greenscreen ausgekleidet war. Dabei handelt es sich um einen grünen Stoff oder eine Wand, der respektive die in der Postproduktion durch einen beliebigen Hintergrund ersetzt werden kann.

Die Idee war, Gandalf allein vor Greenscreen zu filmen und die restlichen Schauspieler separat aufzunehmen. Am Ende wurden die beiden Aufnahmen zusammengefügt und die Darsteller konnten beliebig größer oder kleiner gemacht werden.

Was erst einmal praktisch klingt, war für Ian McKellen ungewohnt und ein Problem. Ein Ausschnitt aus dem Making-of auf YouTube zeigt, wie er allein an einem Tisch sitzt und mit Pappaufstellern spricht, die die Zwerge darstellen sollen. Mitten im Satz bricht er plötzlich ab und sinkt in sich zusammen.

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„Ich war total unglücklich und habe ein bisschen geweint“, beschreibt der Schauspieler die Erfahrung im Making-of. Die Tatsache, dass er nicht mit anderen Darstellern arbeitete, machte ihn fertig.

„Es war so belastend, abschreckend und schwierig, dass ich dachte: Ich möchte diesen Film nicht drehen, wenn es das ist, was ich tun muss. Das ist nicht mein Beruf, ich spiele mit anderen Leuten, nicht nur mit mir selbst.“

Ian McKellen

Für Ian McKellen war diese Arbeitsweise besonders schwierig, weil er ein klassisch trainierter Schauspieler der alten Schule ist. Für ihn ist der direkte Kontakt mit der Person, die er in seiner Rolle anspricht, wichtig. Allein am Set mit unsichtbaren Figuren zu sprechen, entspricht nicht seiner Vorstellung von Schauspielerei.

Regisseur Peter Jackson war sich des Problems bewusst und betont im Making-of, wie leid es ihm tat, McKellen in so einem Zustand zu sehen. Umso mehr gab sich das Team Mühe, dem Schauspieler das Gefühl zu geben, geliebt zu werden.

Die Geschichte zeigt, wie sehr die moderne Technik das Filmemachen zwar in manchen Aspekten erleichtern, aber für manche Menschen auch verkomplizieren kann. Ob der große Einsatz von CGI in Der Hobbit den Filmen eher geholfen oder geschadet hat, ist wohl Geschmackssache. Was denkt ihr darüber? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Auf MeinMMO findet ihr ein Ranking zu allen Filmen aus Tolkiens Werk: Alle 9 Filme zu Herr der Ringe und der Hobbit im Ranking – Welcher ist der Beste?