Wegen Veruntreuung von Geldern
Vize-Gouverneur der Region Kursk festgenommen
25.08.2025, 15:35 Uhr
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Nach der ukrainischen Offensive in Kursk investiert der Kreml in die Verteidigung der Grenzregion. Die Gelder kommen aber offenbar nicht immer an der vorgesehenen Stelle an. Nun wird gegen den Vize-Gouverneur von Kursk ermittelt.
Weil er für Verteidigung vorgesehene Gelder veruntreut haben soll, ist der Vize-Gouverneur der russischen Region Kursk festgenommen worden. Die Festnahme von Wladimir Basarow sei am Morgen erfolgt, erklärte dessen Vorgesetzter, Gouverneur Alexander Chinstein, im Onlinedienst Telegram. „Nach ersten Informationen geht es in dem Fall um den Bau von Verteidigungsanlagen“, betonte Chinstein.
Die Ermittlungen stehen nach Angaben des Gouverneurs in Verbindung mit Basarows Rolle in der benachbarten Region Belgorod. Basarow war dort zuvor ebenfalls Vize-Gouverneur gewesen. Die ukrainische Armee hatte die Region mehrfach angegriffen, aber nie Fuß gefasst. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, Basarow werde vorgeworfen, umgerechnet etwa 10,5 Millionen Euro veruntreut zu haben.
Nachdem die ukrainische Armee im August vergangenen Jahres eine Offensive in der Grenzregion Kursk gestartet hatte und Teile der Region monatelang besetzt hielt, ging der Kreml gegen mehrere regionale Verantwortliche vor. Ihnen wurde vorgeworfen, Gelder unterschlagen zu haben, die eigentlich für die Verteidigung der Region vorgesehen waren.
Unter anderem der damalige Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, wurde festgenommen und wartet derzeit auf seinen Prozess. Sein Vorgänger und spätere Verkehrsminister, Roman Starowoit, hatte sich im Juli das Leben genommen. Kurz zuvor hatte Starowoit sein Ministeramt verloren. Auch gegen ihn wurde wegen des Vorwurfs der Korruption ermittelt.