Vor zehn Jahren flohen die Familien vor dem Krieg in ihrer Heimat. Zwischen Gartenzwergen und Tomaten haben sie im Dresdner Kleingartenverein „Am Tummelsbach“ ein grünes Paradies gefunden – trotz „verrückter“ Regeln.
Dresden. Hier wird kein Meter Platz verschenkt. Rund um die stattliche Laube finden eine Rasenfläche mit Fußballtor, ein Pool, fünf Grills und eine vorbildlich bewirtschaftete Anbaufläche Platz. Dazu kommt ein Gartenteich mit Goldfischen und ein künstlich angelegter Bachlauf samt Brücke. Nicht nur durch die dazwischen verteilten Gartenzwerge sieht das alles ziemlich deutsch aus. Dabei gehört dieser Kleingarten zu Ghassan und seiner Familie.
„Wir brauchen viel Platz für unsere fünf Kinder“, sagt der 56-jährige Syrer und lächelt herzlich. Ghassans Frau stammt aus der Ukraine, wo sie auch zeitweise zusammen gelebt haben.
Dresdens internationale Kleingartenwelt
Mit seinem Deutsch kommt er nach zehn Jahren inzwischen halbwegs durch den Alltag. Wenn er nicht weiter weiß, dann hilft ihm seine 15-jährige Tochter Aja. Neben Deutsch spricht sie auch Arabisch, Russisch und Englisch. Sie erzählt, dass sie gerade eine Ausbildung im sozialen Bereich macht und sich kaum noch an ihre Heimat erinnern kann.