Duisburg. In Duisburg gibt es bei den Kommunalwahlen fünf Wahlen. Wer, was und wie gewählt wird – die wichtigsten Infos zu Kandidaten, Briefwahl und Neuerungen.

Bei den Kommunalwahlen am 14. September wählen Duisburgerinnen und Duisburger ab 16 Jahren den Oberbürgermeister, den Stadtrat, die Bezirksvertretungen sowie das Ruhrparlament und den Integrationsrat. In unserer Übersicht erklären wir, was Wählerinnen und Wähler über Wahllokale, Briefwahl, OB-Wahl, Parteien, Kandidaten und eine mögliche Stichwahl wissen müssen. Hier erfahren Sie auch, was diesmal anders in Duisburg ist als bei den Kommunalwahlen 2020.

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Kommunalwahlen in Duisburg: Was wird am 14. September gewählt?

Mehr Stimmen als bei den Kommunalwahlen haben die Duisburgerinnen und Duisburger bei keiner Wahl. Viele von ihnen bekommen fünf unterschiedliche Stimmzettel. Gewählt werden:

  1. die Mitglieder des Rates,
  2. der Oberbürgermeister bzw. die Oberbürgermeisterin,
  3. die Mitglieder der sieben Bezirksvertretungen (Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck, Homberg/Ruhrort/Baerl, Mitte, Rheinhausen, Süd),
  4. die Mitglieder der Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr (RVR), das „Ruhrparlament“,
  5. die Mitglieder des Integrationsrates.

Wer darf bei den Kommunalwahlen wählen?

Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen sind auch 16-Jährige schon wahlberechtigt. Bei den Kommunalwahlen dürfen Deutsche sowie Staatsangehörige der übrigen 26 EU-Mitgliedstaaten abstimmen, sofern Duisburg ihr Hauptwohnsitz ist. Unter den rund 355.000 stimmberechtigten Duisburgerinnen und Duisburgern (2020: 360.750) sind 8000 Jugendliche, die zum ersten Mal an einer Wahl teilnehmen dürfen. Türkische, syrische oder ukrainische Staatsangehörige beispielsweise sind nicht stimmberechtigt.

Wann wird gewählt?

Am Wahltag, Sonntag, 14. September, sind die Wahllokale in Duisburg von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Ihre Stimme können Duisburgerinnen und Duisburger bereits seit dem 11. August abgeben. Seither können sie Briefwahlunterlagen beantragen. In Duisburg geht das auch in acht Briefwahlstellen. Dort können Stimmberechtigte die Briefwahlunterlagen direkt entgegennehmen und vor Ort wählen. In anderen Städten gibt es nicht so viele Briefwahlstellen. Sie sind montags bis freitags ab 8 Uhr geöffnet. Hier können Sie also bereits wählen:

  • Rathaus, Raum 67, Burgplatz 19, 47051 Duisburg
  • Bezirksamt Walsum, Raum 403, Friedrich-Ebert-Straße 152, 47179 Duisburg
  • Bezirksamt Hamborn, Raum 102, Duisburger Straße 213, 47166 Duisburg
  • Bezirksamt Meiderich/Beeck, Raum 110, Von-der-Mark-Straße 36, 47137 Duisburg
  • Bezirksamt Homberg/Ruhrort/Baerl, Raum 18, Bismarcklatz 1, 47198 Duisburg
  • Bezirksamt Rheinhausen, Vorraum des Sitzungssaales, Körnerplatz 1, 47226 Duisburg
  • Bezirksamt Süd, Raum 12, Sittardsberger Allee 14, 47249 Duisburg
  • Stabsstelle Wahlen, In den Haesen 84, 47198 Duisburg

Die genauen Öffnungszeiten finden Sie hier auf duisburg.de. Am 12. September 2025, dem letzten Freitag vor der Wahl, haben alle Briefwahlstellen bis 15 Uhr geöffnet.

Was ist bei der Briefwahl zu beachten?

Wer per Briefwahl von zu Hause aus abstimmen will, sollte nicht trödeln, sondern die Unterlagen schnellstmöglich beantragen und danach den Wahlbrief rechtzeitig an die Stadt zurückschicken. Briefwähler, die ihre Unterlagen erhalten haben, sollten den Wahlbrief bis Mittwoch, 10. September, zur Post bringen, allerspätestens am Donnerstag, 11. September, damit ihr Votum die Auszählung auch erreicht. Das Porto übernimmt die Stadt.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Briefwahl zu beantragen. Das geht in den acht Briefwahlstellen (siehe oben), über den personalisierten QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung, auf www.briefwahl.duisburg.de (Antrag möglich bis zum 9.9., 18 Uhr) oder per E-Mail an briefwahl@stadt-duisburg.de. In jedem Fall müssen Sie dazu Vor- und Familienname, Geburtsdatum, Wohnanschrift beziehungsweise eine abweichende Versandanschrift angeben. Auch der klassische Weg per Brief ist nach wie vor möglich, dazu schicken Sie die ausgefüllte Rückseite der Wahlbenachrichtigung ans Wahlamt.

Bei allen Antragsmöglichkeiten besteht die Option, gleichzeitig die Briefwahl für eine mögliche Oberbürgermeister-Stichwahl (28. September, siehe unten) zu beantragen, sodass diese Wahlunterlagen gegebenenfalls in der Woche nach den Kommunalwahlen automatisch versandt werden.

Selbstverständlich können alle, die Briefwahlunterlagen erhalten, diese aber nicht abschicken, auch am 14. September mit ihrem Wahlschein ins ihnen zugewiesene Wahllokal gehen, um dort abzustimmen.

Wo wähle ich am Sonntag, 14. September, in Duisburg?

Sie können am Wahltag von 8 bis 18 Uhr in dem Wahlraum wählen, der auf Ihrem Wahlbenachrichtigungsbrief angegeben ist. Im Internet auf der Seite briefwahl.duisburg.de können Sie Ihr Wahllokal suchen und anzeigen lassen.

Oberbürgermeister-Wahl: Welche OB-Kandidaten und Kandidaten treten an?

Für das Amt des Duisburger Oberbürgermeisters bzw. der Oberbürgermeisterin kandidieren:

Sören Link ist seit 2012 Duisburgs Oberbürgermeister. 2017 stellte er sich vorzeitig zur Wahl und wurde am Tag der Bundestagswahl im ersten Wahlgang mit 56,88 Prozent der Stimmen gegen Gerhard Meyer wiedergewählt. Wegen der vorgezogenen Wahl verlängerte sich Links Amtszeit einmalig auf acht Jahre. Diesmal wird der Duisburger OB wieder für fünf Jahre gewählt.

OB-Wahl: Wann kommt es zu einer Stichwahl?

Für die Wahl zum Oberbürgermeister muss ein Kandidat oder eine Kandidatin mehr als der Hälfte der Stimmen erhalten. Erreicht kein Bewerber diese absolute Mehrheit im ersten Wahlgang am 14. September, kommt es zur Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen. Die Stichwahl findet am Sonntag, 28. September, statt. Eine Stichwahl ist in Duisburg wahrscheinlich, weil auch CDU, Grüne, AfD, Linke, FDP und Junges Duisburg diesmal eigene OB-Kandidierende haben und sich die Stimmen dadurch eher verteilen werden.

Wer wird bei der Ratswahl gewählt? Wer tritt bei der Ratswahl an?

Bei der Wahl des Rates hat jede Wählerin und jeder Wähler nur eine Stimme. Mit dieser wählen sie den Direktkandidaten oder die Direktkandidatin in ihrem Wahlbezirk. Duisburg hat 37 Kommunalwahlbezirke von „01 Overbruch/Vierlinden-Nord“ im Norden bis „37 Huckingen/Großenbaum-West“ im Stadtsüden. Ratsherr oder Ratsfrau wird, wer im Wahlbezirk die meisten Stimmen erhält. Fast alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden von ihren Parteien nominiert. In der öffentlichen Bekanntmachung der Stadt können Sie online auf duisburg.de nachschauen, wer in welchem Wahlbezirk alles kandidiert.

Zur Ratswahl schicken 15 Parteien und Wählerbündnisse Kandidierende ins Rennen, zudem gibt es einen Einzelbewerber:

  • SPD (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • CDU (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • Bündnis 90/Die Grünen (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • AfD (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • Die Linke (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • FDP (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • Junges Duisburg (JUDU) (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • Unabhängige Wählergemeinschaft Tierschutz (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • WGD-DAL (Wir gestalten Duisburg, Duisburger Alternative Liste), (Kandidierende in 36 Wahlbezirken)
  • Die PARTEI (Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative) (Kandidierende in 14 Wahlbezirken)
  • Sozial Gerecht Unabhängig (SGU) (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • Volt (Kandidierende in 11 Wahlbezirken)
  • Aktive Bürgerinitiative (ABI), (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), (Kandidierende in allen 37 Wahlbezirken)
  • Piratenpartei (Kandidierende in 2 Wahlbezirken)
  • Zinar Akyüz, Einzelbewerber, kandidiert in Marxloh

Jede Partei erhält so viele Sitze im Rat, wie ihr nach ihrem Stimmenanteil in ganz Duisburg zustehen. Die Hälfte der Sitze wird an die in den 37 Wahlbezirken direkt gewählten Wahlsieger vergeben. Die anderen 37 Ratssitze werden nach den Ratsreservelisten vergeben. Stehen einer Partei mehr Sitze zu, als sie Direktmandate in den Wahlbezirken gewonnen hat, rücken die Kandidatinnen und Kandidaten nach, die auf diesen Reservelisten stehen. Die Rangfolge auf der jeweiligen Liste entscheidet, wer als Erstes in den Rat aufrückt. Parteien, die keinen Wahlkreis direkt gewinnen können, bestimmen all ihre Ratsleute über ihre Reserveliste. Von den in Duisburg antretenden Parteien haben die Satirepartei Die PARTEI und die Piratenpartei keine Reserveliste für den Rat einreichen können.

Was ist diesmal anders bei den Kommunalwahlen in Duisburg?

Duisburg hat nicht mehr 36 Kommunalwahlbezirke, sondern 37 Wahlbezirke, in denen die Ratsmitglieder direkt gewählt werden. Der Grund: Der Landtag hat 2024 Änderungen am Kommunalwahlgesetz beschlossen. Neu ist, dass die Wahlbezirke nun nicht mehr nach Einwohnern zugeschnitten werden, sondern nach Wahlberechtigten. Dabei darf die Zahl der Wahlberechtigten in einem Bezirk nur noch 15 Prozent von der Durchschnittsgröße im Wahlgebiet abweichen (vorher: 25 Prozent).

Mit Blick darauf erklärt Stadtsprecher Christoph Witte: „Durch den erhöhten Bevölkerungszuwachs und die geplanten Neubaugebiete im Duisburger Süden ist ein Zuschnitt des Wahlgebietes in 36 Kommunalwahlbezirke unter Einhaltung der Stadtbezirksgrenzen nicht mehr realisierbar.“ Die Neueinteilung der Duisburger Wahlbezirke hat der Wahlausschuss Ende 2024 beschlossen. Eine Folge: Da die Hälfte der Ratsleute direkt in den Kommunalwahlbezirken gewählt wird, hat Duisburgs Rat künftig – planmäßig – nicht mehr 72, sondern 74 Mitglieder. (Die Zahl kann sich durch Überhangmandate erhöhen, aktuell hat Duisburg mit 102 Mitgliedern sogar den größten Rat in NRW.)

Neu ist außerdem, dass es vor den Kommunalwahlen in Duisburg erstmals Online-Wahlentscheidungshilfen wie den bekannten Wahl-O-Maten gibt. Wählerinnen und Wähler können damit schnell und einfach herausfinden, mit welchen lokalen Positionen von Parteien sie am stärksten übereinstimmen. Das „Kommunalwahl-Navi“ für Duisburg hat die Universität Duisburg-Essen erarbeitet, den „lok-o-maten“ die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit der Landeszentrale für politische Bildung. Hier gelangen Sie zu den beiden „Wahl-O-Maten“ für Duisburg.

Wie gingen die letzten Ratswahlen in Duisburg aus?

Die SPD musste 2020 zwar mit 30,84 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei Ratswahlen hinnehmen, lag aber dennoch deutlich vor der CDU (21,46 %). Die Grünen erzielten ihr bestes Duisburger Ratswahlergebnis (17,71 %), viertstärkste Partei war bei ihren zweiten Kommunalwahlen die AfD (9,29 %). Die Linke erhielt 5,53 Prozent der Stimmen, die FDP 3,10 Prozent, Junges Duisburg 2,93 Prozent. Alle Stimmenanteile sehen Sie hier. Die Wahlbeteiligung in Duisburg war 2020 mit 39,15 die niedrigste in NRW (NRW-Schnitt: 51,9 %) – wie schon 2014 (Duisburg: 40,45 %; NRW: 50 %).

Wie werden die Bezirksvertretungen gewählt?

Die sieben Duisburger Bezirksvertretungen haben jeweils 17 Mitglieder. Bei der Wahl der Bezirksvertretungen hat jeder Wähler nur eine Stimme. Gewählt werden nicht einzelne Kandidaten, sondern die Parteien und Wählerbündnisse, die Listen für die Bezirksvertretungen aufgestellt haben. Sie bekommen proportional zu ihren Stimmenanteilen Sitze in den Bezirksvertretungen. Die Reihenfolgen auf den Listen entscheiden, wer für welche Partei in das „Stadtteil-Parlament“ einzieht. Die Listen aller Parteien in allen Bezirken sind der öffentlichen Bekanntmachung der Stadt auf duisburg.de zu entnehmen.

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Bezirksvertretungen kümmern sich um die Politik vor Ort. In den sieben Stadtbezirken sorgen sie für mehr Bürgernähe in der Kommunalpolitik und gewähren eine eigene Volksvertretung in den Stadtteilen. Die Bezirksvertretung kann dem Rat oder seinen Ausschüssen Anregungen geben und Vorschläge machen. Außerdem muss der Rat die Bezirksvertretung in allen wichtigen Angelegenheiten vor einer Entscheidung anhören. In Duisburg haben die sieben Bezirksvertretungen jeweils 17 Mitglieder. Sie tagen öffentlich unter dem Vorsitz des Bezirksbürgermeisters beziehungsweise der Bezirksbürgermeisterin.

Wie wird der Integrationsrat gewählt?

Der Integrationsrat der Stadt Duisburg besteht aus 27 stimmberechtigten Mitgliedern. Neun werden aus dem Kreis der Ratsmitglieder Wahl gewählt, 18 werden bei der Integrationsratswahl bestimmt. Bei dieser hat jede(r) Wahlberechtigte nur eine Stimme, gewählt werden Listen von Parteien, Wählerbündnissen oder Einzelkandidaten. Bei der Integrationsratswahl 2020 lag die Wahlbeteiligung nur bei 15,94 Prozent.

Wer darf den Integrationsrat wählen?

In Duisburg sind etwa 150.000 Einwohner stimmberechtigt. An der Wahl zur Zusammensetzung des Integrationsrates darf sich beteiligen, wer …

  • nicht Deutsche(r) im Sinne des Artikels 116, Absatz 1 des Grundgesetzes ist,
  • eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt,
  • die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erhalten hat oder
  • die deutsche Staatsangehörigkeit gemäß § 4, Absatz 3 des Staatsangehörigkeitsgesetzes in der aktuell geltenden Fassung erworben hat.

Weitere Voraussetzungen: Stimmberechtigte müssen mindestens 16 Jahre alt sein und sich seit mindestens einem Jahr im Bundesgebiet rechtmäßig aufhalten. Der Integrationsrat soll den Rat der Stadt, dessen Ausschüsse sowie die Bezirksvertretungen in allen „migrationsrelevanten“ Themen beraten. Gemeinsames Ziel ist es, die politischen und praktischen Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben der Duisburger Bevölkerung zu schaffen.