Guten Abend,
die Woche startet mit einer Verletzung. Ein fieser Kratzer an einer noch fieseren Stelle. Da muss ein Pflaster drauf. Schon aus psychologischen Gründen. Ein Pflaster suggeriert, dass der Schmerz ernst genommen wird. Die Tatsache, dass leider nur noch bunte Trost-Pflaster mit Drachen, Schneemännern und Marienkäfern in der Schublade liegen, konterkariert diesen Effekt zwar ein wenig, lässt dafür aber die Montagslaune wieder steigen. In diesem Sinne – haben Sie einen guten Start in die Woche, die, wie immer, mit einem Überblick über die wichtigsten Themen aus der Region beginnt.

Verbot von Großdemonstration gefordert: Ihre Zelte haben die Aktivisten des sogenannten „System Change Camps“ am Montag im Grüneburgpark in Frankfurt abgebaut, das Unverständnis über die Szenen, die sich am Rande der Zeltstadt abgespielt haben, beschäftigt aber weiterhin viele Menschen. Am Freitagabend hatten Teilnehmer des Change-Camps jüdische Demonstranten mit Farbe attackiert. Jetzt fordert die Jüdische Gemeinde von der Stadt, sich endlich zu positionieren. „Wir erwarten jetzt klare Kante“, sagt Benjamin Graumann, einer von zwei Vorstandssprechern der Gemeinde. Antisemitischen Positionen, so der Vorwurf, sei auf der Versammlung Raum gegeben worden. Viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde seien extrem besorgt, heißt es weiter. Am Samstag soll unter dem Motto „United 4 Gaza“ eine Großdemonstration propalästinensischer Gruppen in Frankfurt stattfinden. Graumann fordert, ebenso wie die Frankfurter CDU, die Jungen Liberalen und der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU), ein Verbot der Demonstration. Ralf Euler, Mechthild Harting, Alexander Jürgs und Katharina Iskandar fassen die Entwicklungen zusammen.

Mehr Geld für frühkindliche Bildung: Mit dem neuen Kita-Paket 2025 will die hessische Landesregierung die frühkindliche Bildung fördern. Sozialministerin Heike Hofmann präsentierte in Wiesbaden ein millionenschweres Maßnahmenpaket, das Fachkräfte entlasten und nicht nur für eine bessere Betreuungsqualität, sondern auch für mehr Plätze sorgen soll. Was verbirgt sich im Paket? Durch die Anerkennung zusätzlicher Berufsgruppen, etwa Logopäden, soll es gelingen, mehr Fachkräfte zu gewinnen. Die Kita-Leitung soll künftig auch von Absolventen des Studiengangs Sozialmanagement übernommen werden können. Ebenso ist geplant, die Zusammenarbeit mit nicht-pädagogischen Kräften weiter auszubauen. Außerdem sollen gezielte Investitionen in die Sprach- und Gesundheitsförderung fließen. Die Pläne im Detail, etwa woher das Geld stammt, sowie erste Kritik an dem Vorstoß, fasst unser Korrespondent Ewald Hetrodt zusammen.

Geduldsspiel für Schwimmer: Wer sich Schwimmen als Hobby aussucht, der muss grundsätzlich leidensfähig sein. Wer Glück hat, zieht seine Bahnen wohnortnah in einem einigermaßen in Schuss gehaltenem Becken. Wer Pech hat, muss weit fahren, um überhaupt ins Wasser steigen zu können. Die Bewohner von Bad Vilbel gehören zu den Pechvögeln: Die Baugenehmigung für die seit Jahren geplante Riesentherme samt Schwimmbad liegt nämlich weiterhin nicht vor. Der Grund: Die Wund-Gruppe als Investor arbeitet ihre Pläne abermals um. Deshalb wird die Prüfung der Unterlagen durch die Bauaufsicht des Wetteraukreises vorerst ausgesetzt, wie unser Korrespondent Thorsten Winter schreibt. Durch die abermalige Umplanung verzögert sich das mittlerweile mit 400 Millionen Euro veranschlagte Großbauvorhaben weiter. Um zumindest beim Bau des Bades schneller voranschreiten zu können, will die Wund-Gruppe eine gesonderte Baugenehmigung für den Bau des Sport- und Hallenbads erwirken.

Einen guten Start in die Woche wünscht

Der Dienstag beginnt mit viel Sonnenschein, im Laufe des Tages ziehen Wolken auf, abends regnet es ein wenig. Höchstwerte bis 30 Grad

Geburtstag haben am Dienstag

Gerhard Wiese, ehemaliger Oberstaatsanwalt, Ankläger im Frankfurter Auschwitz-Prozess, Ehrendoktor des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Goethe-Universität sowie Träger des Georg-August-Zinn-Preises (97); Siegbert Ortmann, Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen Hessen, Wiesbaden (85); Geza Krebs-Wetzl (CDU), Bürgermeister der Stadt Griesheim (65); Ulrich Breuer, Kanzler der Goethe-Universität Frankfurt (64); Volker Horn (CDU), Kreistagsvorsitzender im Landkreis Offenbach (57); Mathias Schabow, in Frankfurt lebender Pianist (55); Natalie Pawlik (SPD), Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, sowie Staatsministerin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Mitglied des Deutschen Bundestags, Bad Nauheim (33).