Beim Erfolg in Bielefeld belohnt sich Dynamo Dresden endlich für die guten Leistungen. Auch die Abwehr wackelt – bis auf wenige Ausnahmen – nicht mehr. Sind Neuzugänge jetzt noch nötig?

Dresden. Am Tag nach Dynamos Last-Minute-Sieg in Bielefeld gibt es nur ein Thema: Wahnsinns-Tor, Traumtor, Tor des Monats oder gleich des ganzen Jahres – für den Fallrückzieher von Luca Herrmann in der zehnten Minute der Nachspielzeit wurden einige Superlative gefunden. Was dabei fast in Vergessenheit gerät: Die Grundlage für den so wichtigen ersten Saisonsieg wurde in der stabilen Defensive gelegt.

Bei den beiden Zweitliga-Niederlagen gegen Fürth und Magdeburg stand die noch im Mittelpunkt und vor allem der Kritik – besonders Lars Bünning. Als nicht zweitligatauglich wurde die Dynamo-Abwehr eingeschätzt. Selbst Trainer Thomas Stamm gab nach der Auftaktpleite zu, dass die Viererkette „Punkte gekostet“ hat. Die Zahl der folgenschweren Fehler nahm jedoch von Partie zu Partie ebenso ab wie die der Gegentore. In Bielefeld patzten Torhüter Tim Schreiber bei einem Abstoß und Lukas Boeder bei einem Arminia-Konter. Beide Aussetzer wurden nicht bestraft.

Es ist seit Wochen klar, auf welchen Positionen wir etwas machen wollen. Das ist nicht von einem Spiel abhängig.

Thomas Stamm

Dynamo-Trainer

Sonst stand die Defensive stabil. Die zuvor saisonübergreifend seit 13 Partien auf der Alm ungeschlagenen Gastgeber kamen selten zu Abschlüssen. Das Gegentor verschuldeten die beiden Außenverteidiger. Sascha Risch klärte in die Füße eines Bielefelders, und im Strafraum war Konrad Faber weit weg vom Torschützen Joel Grodowski. Dringenden Handlungsbedarf hatten die sportlich Verantwortlichen um Stamm jedoch in der Innenverteidigung ausgemacht. Es sollen Alternativen zu Boeder, Bünning, Claudio Kammerknecht und David Kubatta gefunden werden, „die den Kader stärker machen“, so Sportchef Thomas Brendel.