Gerstungen (Thüringen) – Die endgültige Entscheidung über den Autozulieferer in Gerstungen ist offenbar nochmals vertagt worden. Und die Mitarbeiter müssen weiterhin mit der furchtbaren Ungewissheit leben.

Die ae group im thüringischen Gerstungen produziert Aluminium-Druckgussteile für Karosserien, Getriebe und Motoren. Im Februar 2024 musste das Unternehmen nahe Eisenach Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Zuvor hatte ein neuer Eigentümer übernommen und ohne Erfolg nach neuen Investoren gesucht. Von damals noch 1000 Mitarbeitern blieben 600 übrig, die kaum noch Hoffnung haben.

Sozialplan nach Insolvenz bereits verhandelt

Zuletzt hieß es, ein Sozialplan sei bereits verhandelt, eine Transfergesellschaft auf den Weg gebracht. Angestellte und Insider erwarteten die Verkündung des finalen Endes der ae Group nach dem Wochenende. Dazu ist es am Montag nicht gekommen. Auf BILD-Anfrage beim Insolvenzverwalter Schneider Geiwitz & Partner heißt es von Pressesprecher Patrick Hacker: „Wenn Entscheidungen getroffen sind, informieren wir unsere Mitarbeitenden.“ Und: „Dies wird vor Ende dieser Woche sicherlich nicht der Fall sein.“ Die Mitarbeiter des insolventen Automobilzulieferers müssen also weiterhin um ihre Jobs bangen.

Die ae group produziert in Thüringen Druckguss-Komponenten für Autos

Das Unternehmen in Gerstungen produziert Druckguss-Komponenten für Autos

Foto: Michael Reichel/ae group

Kein Happy End für Autozulieferer zu erwarten

Der „Thüringer Allgemeinen“ hatte Insolvenzverwalterin Romy Metzger zuvor gesagt, es sehe derzeit nicht nach einem Happy End für das Unternehmen aus. Obwohl weltweit 146 potenzielle neue Geldgeber kontaktiert worden seien, hätte sich niemand für die Firma in Thüringen gefunden.

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Als Ursache für die aktuelle Lage nannte Gerstungens Bürgermeister Daniel Steffan (50, CDU) in einer Stellungnahme zu hohe Energiekosten, steigende Bürokratiekosten sowie die wirtschaftliche Lage der deutschen Automobilindustrie.