Stand: 25.08.2025 21:17 Uhr

Nachdem am Montag rund um den Bahnknoten Kiel zahlreiche Verbindungen ausgefallen waren, hat sich der Zugverkehr wieder normalisiert. Am Morgen hatte ein umgestürzter Baum eine Oberleitung beschädigt.

Den ganzen Montag über waren nicht nur alle Zugverbindungen zwischen Kiel und Neumünster ausgefallen. Auch fast alle weiteren Linien, die die Landeshauptstadt anfahren oder aus ihr abfahren sollten, waren betroffen – sowohl im Regional- als auch Fernverkehr. Mittlerweile hat die Bahn beide Gleise zwischen Kiel und Neumünster wieder freigeben können. Das Bahnchaos hat sich zum späten Abend hin aufgelöst.

Flintbek: Baum stürzt auf Oberleitung

Eine Bushaltestelle ist mit dem Wort "Ersatzverkehr" beschriftet.

Für die Fahrgäste mussten teilweise lange Verspätungen in Kauf nehmen.

Grund für die Störung war laut Deutscher Bahn ein Baum gewesen, der am frühen Morgen zwischen Kiel und Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) auf eine Oberleitung gefallen war. Rund 200 Meter Oberleitung seien beschädigt worden. Beide Gleise mussten daraufhin gesperrt werden. Für die Reparaturarbeiten musste der Strom im Hauptbahnhof abgestellt werden.

Den ganzen Tag über fielen Züge aus

Neben Zügen der Deutschen Bahn zwischen Kiel und Neumünster fuhren auch Züge der Nordbahn zwischen Kiel und Eckernförde/Schleibrücke-Süd nicht. Auch Züge von Erixx zwischen Kiel und Lübeck waren von den Problemen betroffen. Für die betroffenen Strecken wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Fahrgäste mussten teilweise lange Verspätungen in Kauf nehmen.

Bahn: Es handelt sich um einen „Fremdbaum“

Arbeitende versuchen Schäden auf den Gleisen zu beheben.

Techniker reparierten die defekte Oberleitung zwischen Kiel und Flintbek.

Weshalb der Baum auf die Oberleitung gestürzt war, ist bisher noch nicht bekannt. Die Deutsche Bahn führt nach eigenen Angaben regelmäßige Kontrollen entlang der Strecke durch – in diesem Fall handelte es sich offenbar um einen sogenannten Fremdbaum, so die Bahn. Das sind Bäume, für die die Bahn nicht selbst verantwortlich ist, da sie beispielsweise auf Privatgelände stehen. Somit wäre laut Eisenbahngesetz der Grundstückseigentümer für die Verkehrssicherungspflicht zuständig. Die Bundespolizei prüft noch, wo genau der Baum stand.

Pro Bahn fordert mehr Möglichkeiten für die Bahn

Der Fahrgastverband Pro Bahn meldete sich am Nachmittag zu Wort. Der Vorfall zeige erneut, wie wichtig es sei, die Bäume und Sträucher entlang der Bahnstrecken regelmäßig zu kontrollieren. Die Schienennetzbetreiber bräuchten allerdings mehr rechtliche Sicherheit, wenn Eigentümer bei notwendigen Sicherungsarbeiten nicht kooperieren würden, heißt es. In solchen Fällen sollte das Eisenbahnbundesamt die Anlieger dazu verpflichten können, so Pro Bahn.

Gleise von oben fotografiert.

Die Deutsche Bahn informiert online darüber, wo es aktuell Störungen gibt.

"Zug fällt aus" steht auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof.

Bei der Nordbahn und der DB fallen in SH einige Züge aus. Die Fahrplanänderungen und der Schienenersatzverkehr im Überblick.