Es ist kein Geheimnis: In Braunschweig reiht sich derzeit eine Baustelle an die nächste – sehr zum Ärger vieler Bewohner und Ladenbesitzer. Besonders heftig trifft es aktuell den Hagenmarkt. Geplant ist laut Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum ein „neues, attraktives Schmuckstück für die Innenstadt“.

Doch seit dem ersten Spatenstich am Montag (11. August) sorgt die Baustelle eher für Frust und Ärger, als für Vorfreude auf das neue „Schmuckstück“. Einige Anlieger haben schon jetzt große Probleme, ihre Kunden und Patienten zu empfangen (wir berichteten). Und dieser Unmut nimmt immer größeres Ausmaß an.

Braunschweig: Hagenmarkt wird zum Labyrinth

Bereits jetzt klagen viele Anlieger über massive Probleme. Kunden und Patienten finden nur schwer den Weg zu den Geschäften oder Praxen. Einige Geschäftsleute fürchten spürbare Umsatzrückgänge. Matthias Katschmareck, Inhaber des Näh-Centers mit Reparatur-Service, bringt es gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“ auf den Punkt: „Überall entstehen gleichzeitig Baustellen.“ Er könne seinen Kunden kaum noch den Weg zu seinem Laden erklären.

Alleine ist er mit seinem Frust nicht. Auch Bernd Schroers, Sprecher der Interessen- und Werbegemeinschaft Casparistraße, sieht große Versäumnisse in der Planung: schlechte Beschilderung, fehlende Rampen für gehbehinderte Menschen und komplizierte Bedingungen für Lieferfahrzeuge. Besonders ein Umleitungsschild sorgt für Kopfschütteln: Auf gelbem Grund ist ein Fahrrad abgebildet, dazu führen Pfeile in verschiedenen Farben zu unterschiedlichen Routen. Das Ziel der Stadt war es, den Radverkehr sicher und klar zu lenken – tatsächlich bleiben jedoch viele verwirrte Radfahrer zurück.

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Probleme seien „leider unvermeidlich“

Die Stadt hat die Probleme erkannt. Pressesprecher Rainer Keunecke kündigte gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“ Nachbesserungen an: „Hier soll nachgebessert werden, weil sich herausgestellt hat, dass die Pfeile nicht so deutlich wie erhofft farblich unterscheidbar sind. Es wird an einer Alternative gearbeitet.“ Zudem sollen zusätzliche Rampen angebracht werden, um Rollator- und Rollstuhlfahrern den Übergang in der Casparistraße zu erleichtern.

Doch nicht nur für Radfahrer und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist die Situation schwierig. Auch Fußgänger müssen sich derzeit durch ein regelrechtes Labyrinth bewegen. Auf einer Strecke von rund 500 Metern gibt es nur einen einzigen Übergang – auf Höhe der Reichsstraße. Wer hier die Straßenseite wechseln will, muss zwischen vorbeifahrenden Autos hindurchhuschen. Besonders sicher ist das nicht. Immerhin: Laut Stadt sollen demnächst drei Fußgängerampeln eingerichtet werden, die für Entlastung sorgen.

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Trotz dieser Ankündigungen bleibt die Stimmung angespannt. Viele Braunschweiger empfinden die Lage in der Innenstadt als chaotisch. Die Stadt bittet um Verständnis: „Dass es für die Anlieger während der Bauzeit zu empfindlichen und störenden Behinderungen kommt, ist leider unvermeidlich“, so Keunecke gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“.

Mit welchen Problemen die Anlieger vor Ort zu kämpfen haben, und wer die Casparistraße zurzeit überhaupt noch befahren darf, liest du in der „Braunschweiger Zeitung“.