Musik unter der Markthalle. Foto: Christian ZimmerAm Samstag, 16. August, fand das Sommerfest der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft e.V. 1994 statt. Bei bestem Wetter tummelten sich viele Besucher unter der Markthalle und auf dem Bavierplatz.

Vor dem Bavier-Center ging es sportlich zu: Trampolinspringen und die große Dartscheibe vom SSV Erkrath, auf die man mit Bällen schießen und Preise gewinnen konnte, lockten zu Bewegung. Die Sternwarte hatte ein großes Teleskop mitgebracht. Bei den Schützen der St. Sebastianus Bruderschaft konnten Kinder mittels Lasergewehr „schießen“ und mussten dabei eine kleine Zielscheibe treffen. Bei den Stadtwerken wurden Kinder geschminkt. Die Tanzgarde Hoppedötze bot Glitzertattoos und Sandbilder an.

Auch etliche Parteien waren vertreten. Udo Wolffram, Präsident der Großen Erkrather KG, sagte dazu: „Es ist ja Wahlkampf. Einzige Bedingung für die Teilnahme war, dass sie etwas für Kinder anbieten – und daran haben sich auch alle gehalten.“ So gab es neben Werbeartikeln und Flyern auch jede Menge Spiel und Spaß: Bei der BmU konnten Bilder gemalt werden, die FDP lud zum Torwandschießen ein. Bei der Linken konnten Kinder Dosen werfen und die Grünen hatten die Mini-Tischtennisplatte ausgepackt. Die SPD verteilte Popcorn, die CDU Blumensamen, Kreide und Seifenblasen-Fläschchen.

Das Trampolinspringen am Bavier-Center war sehr beliebt. Foto: Christian ZimmerDas Planetarium mit einem Teleskop. Foto: Christian Zimmer

André Kowalcyk, 1. Vorsitzender der Großen Erkrather KG, freute sich am frühen Abend: „Seit 15 Uhr ist es durchgängig voll. Es ist das passende Wetter.“ Für Sicherheit auf der Veranstaltung sorgte ein Sicherheitsdienst. Erstmals war auch das Konzept „Luisa ist hier“ auf einer Vereins-Veranstaltung in Erkrath etabliert worden, Frauen können mit der Frage „Ist Luisa hier?“ an den Ständen Hilfe bekommen. Auf Beschluss des Erkrather Stadtrates soll das Konzept auch in der Erkrather Gastronomie eingeführt werden.

Zur Verpflegung gab es reichlich Angebote: Ein Raclette- und Weinstand hatte viel Kundschaft, es gab „Mettmanns Flammkuchen“ und das Restaurant Monello bot italienische Spezialitäten an. Die Große Erkrather KG hatte einen Stand mit Cocktails, alkoholfreien Kinder-Cocktails und Wein sowie einen Bierstand. Über 1.000 Liter Altbier und 600 Liter Pils sollen laut Wolffram weggegangen sein.

Der Löschzug Alt-Erkrath hatte den Grill angeworfen. Michael Weber erzählte uns am späten Abend, dass an dem Tag über 600 Würstchen und 200 kg Pommes verkauft wurden, etwa halb soviel wie beim Tag der offenen Tür am Gerätehaus, wo die Besucher schon um 11 Uhr am Grill anstehen. Um die Nachfrage auf dem Sommerfest zu bedienen wurde noch ein zweites Fritteusen-Gerät und später auch nochmal Würstchen-Nachschub geholt. „Currywurst mit Pommes sind der Renner“, so Weber. Die ebenfalls angebotenen Nackensteaks und Hühnchen seien hingegen generell rückläufig, haben die Feuerwehrleute festgestellt.

Reichlich Bühnenprogramm

Auch wenn das Sommerfest statt wie im vergangenen Jahr nicht drei Tage sondern nur einen Tag lang ging, gab es massig Programm. So traten verschiedene Musiker und die Tanzgarde Hoppedötze auf. Das Kunstbild der Hoppedötze wurde durch Künstler Lothar Kniep versteigert, nach einem kleinen Bieterwettbewerb erhielt eine Frau für 150 Euro den Zuschlag. Das designierte Prinzenpaar sowie Kinderprinzenpaar stellte sich den Erkrathern vor. Auch Hoppeditz Sven und Jugend-Hoppeditzin Raya traten auf, gaben den „Nordstern“ zum Besten und präsentierten zwei neue Lieder.

Freuten sich über viele Gäste: Der 1. Vorsitzende André Kowalcyk, Präsident Udo Wolffram und der 2. Vorsitzender Oliver Weichert (vlnr.). Foto: Christian ZimmerDas Publikum rudert bei „Aloha Hej“. Foto: Christian Zimmer

Am Abend trat sancold auf, die Band bestehend aus ehemaligen Schülern des Gymnasiums am Neandertal brachte einen eigenen Fanclub mit und die Markthalle zum Kochen. Mit ihrem breiten Repertoire aus Rock, Pop, NDW und Schlager war für jeden etwas dabei. Zu „Y.M.C.A.“ machte das Publikum die Buchstaben nach, bei „Aloha Hej“ wurde vor der Bühne gerudert. Auch bei den übrigen Liedern wurde viel getanzt und mitgesungen. Mit „Angel“ von Robbie Williams ging der Auftritt nach über drei Stunden zu Ende. Udo Wolffram zeigte sich über die Energie erstaunt und sagte: „Letztes Jahr wart ihr noch Vorband von ‚Kärnseife‘, diesmal seid ihr selbst der Haupt-Act!“

Womöglich war dies einer der letzten Auftritte von sancold in dieser Formation. Nach Informationen unserer Redaktion soll sich die Band im Streit von ihrem Schlagzeuger getrennt haben und nun nach Ersatz suchen. Weitere Auftritte mussten daher bereits abgesagt werden. Auf Instagram postete die Band „ein RIESEN Dank[e]schön“ an Schlagzeuger Seppel, der auch Gründungsmitglied der sechs Jahre alten Band ist. „Wir hoffen dich trotzdem so oft wie möglich wieder zu sehen“, heißt es weiter.

Das Trampolinspringen am Bavier-Center war sehr beliebt. Foto: Christian Zimmer

Die große Dartscheibe des SSV Erkrath. Foto: Christian Zimmer

Blick auf das Sommerfest. Foto: Christian Zimmer

Lasergewehr-Schießen bei den Schützen. Foto: Christian Zimmer

Das Planetarium mit einem Teleskop. Foto: Christian Zimmer

Musik unter der Markthalle. Foto: Christian Zimmer

Aushänge wiesen auf die Luisa-Kampagne hin. Foto: Christian Zimmer

Hoppeditz Sven und Jugend-Hoppeditzin Raya singen auf der Bühne. Foto: Christian Zimmer

Freuten sich über viele Gäste: Der 1. Vorsitzende André Kowalcyk, Präsident Udo Wolffram und der 2. Vorsitzender Oliver Weichert (vlnr.). Foto: Christian Zimmer

Polonaise beim „Nordstern“. Foto: Christian Zimmer

Die Hoppeditze mit der Großen Erkrather KG. Foto: Christian Zimmer

Auch der designierte Prinz Wolfgang I. und der Artdirector vom Karnsarchiv Richard Voges hatten ihren Spaß. Foto: Christian Zimmer

Sancold spielt. Foto: Christian Zimmer

Das Publikum rudert bei „Aloha Hej“. Foto: Christian Zimmer

Udo Wolffram (rechts) war von der Energie der Band überrascht. Foto: Christian Zimmer

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