Auch 15 Stunden nach dem Ausbruch des Großbrandes im Hamburger Hafen ist die Feuerwehr weiterhin mit dem Löschen des Feuers beschäftigt. Die Feuerwehr teilte mit, dass in der Nacht 320 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort im Einsatz gewesen seien. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers wird vermutet, dass die Nachlöscharbeiten noch bis in die Mittagsstunden andauern. Sobald die Arbeiten der Feuerwehr abgeschlossen sind, können die Brandermittler mit ihren Untersuchungen beginnen. Dies soll voraussichtlich im Laufe des Tages geschehen.

Das Feuer in einer Lagerhalle war am Montagnachmittag ausgebrochen. In der Halle explodierten daraufhin bis in die Nacht mehrere Druckgasflaschen; benachbarte Gebäude gerieten in Brand. Laut Feuerwehr wurden fünf Menschen verletzt. Eine verletzte Person schwebt den Angaben zufolge in Lebensgefahr, eine weitere wurde schwer verletzt. Auch Einsatzkräfte wurden verletzt. Insgesamt wurden 25 Menschen aus dem Gefahrenbereich gebracht. Acht von ihnen waren auf einem Parkplatz eingeschlossen und konnten nur mit einem Boot über Wasser weggebracht werden. 

Warnungen wieder aufgehoben

Am Morgen hob die Feuerwehr die Warnung vor starker Rauchentwicklung wieder auf. Diese war am Montagnachmittag für die Regionen Veddel, Moorfleet und Bergedorf ausgerufen worden, da sie von der durch den Brand ausgelösten Rauchwolke betroffen waren, die nach Südosten zog.

Ursache für den Brand war ein Feuer in einem in der Lagerhalle abgestellten Fahrzeug. Die Flammen griffen dann auf die Halle über, wo mehrere mutmaßlich mit Lachgas gefüllte Druckgasbehälter explodierten. Brennende Trümmer setzten zudem Nachbargebäude und Freiflächen in Brand. Aufgrund der Explosionen und herumfliegender Trümmerteile konnte das Feuer lange nicht gelöscht werden. Die Einsatzkräfte mussten sich mehrere Hundert Meter zurückziehen. Zur Unterstützung schickte die Polizei gepanzerte Wasserwerfer an den Einsatzort. Auch leistungsstarke Spezialfahrzeuge der Flughafenfeuerwehr kamen zum Einsatz.

Binnen- und Hafenschifffahrt vom Brand betroffen

Brennende Trümmerteile trafen zudem die in unmittelbarer Nähe des Brandorts verlaufende A1, weshalb die Autobahn stellenweise komplett gesperrt wurde. Der Verkehr staute sich daraufhin auf bis zu zwölf Kilometern Länge.

© Lea Dohle

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Während die Seeschifffahrt vom Brand unbeeinträchtigt blieb, kam es im Binnen- und Hafenbereich zu Einschränkungen. Die Hafenverwaltung HPA ließ für die Bereiche Norderelbe, Spreekanal und Peutekanal Sperren einrichten. Auch der Hamburger Kupferhersteller Aurubis sperrte einen Teil seines großen Werksgeländes, das an den Brand grenzte, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte.

Hamburger Hafen

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