1. Startseite
  2. Bayern

DruckenTeilen

Badelatschen statt Wanderschuhe: Zwei junge Bergwanderer kamen im Allgäu damit vom Weg ab.Badelatschen statt Wanderschuhe: Zwei junge Bergwanderer kamen im Allgäu damit vom Weg ab. © Bergwacht Pfronten/Facebook

Immer wieder kommen Bergretter ins Staunen, wenn leichtsinnige Bergtouristen auf Schnapsideen kommen. Jetzt schossen zwei Hessen im Ostallgäu den Vogel ab.

Pfronten – Am Breitenberg (1838 Meter) bei Pfronten wurden die beiden jungen Männer aus Hessen als vermisst gemeldet. Die 21 und 22 Jahre alten Ausflügler aus dem Landkreis Offenbach waren abseits offizieller Wege in steilem, unwegsamem Gelände unterwegs.

Eine Wanderung am Breitenberg kann anspruchsvoll sein.Eine Wanderung am Breitenberg kann anspruchsvoll sein. © IMAGO/Zoonar.com/Michael PedrottiBadelatschen-Bergwanderer verschwinden spurlos – Freund gerät in Panik und alarmiert Bergwacht

Die Bergwacht Pfronten schreibt bei Facebook süffisant von einem „Abenteuer-Ausflug” und fügte Fotos von verdreckten Füßen in Badelatschen und Sandalen bei. Der dritte Begleiter hatte die Gruppe am frühen Nachmittag verlassen und meldete seine beiden Freunde erst später als vermisst, da er sie nicht mehr erreichen konnte.

Da die genaue Position bzw. Route der Gruppe unklar war und der letzte Kontakt in einem großen Latschenfeld stattgefunden hatte, begann die Bergwacht mit 13 Einsatzkräften die Suche. Alarmiert wurde auch das Drohnenteam der Bergwacht Allgäu mit Wärmebildkamera. Noch während die Suchtrupps eingeteilt wurden, meldeten aufmerksame Forstarbeiter über die Integrierte Leitstelle (ILS) zwei hilflose Personen, die sie zufällig im Wald getroffen hatten. Dabei handelte es sich um die Vermissten. Die Forstarbeiter übergaben die beiden Männer unverletzt, aber völlig durchnässt an die Bergwacht.

„Perfekt für die ganze Familie“: Sieben der schönsten Ausflüge mit Kind in BayernFamilien AusflügeFotostrecke ansehenForstarbeiter finden verschollene Latschen-Alpinisten völlig verdreckt und hilflos im Wald

Weniger glimpflich gingen die Bergunfälle zweier Frauen im Berchtesgadener Land aus. Eine Münchnerin (28) stürzte am Freitag über steiles Gelände in den Königssee, sie konnte sich am Ufer halten. Ihre Begleiterin rief den Notruf, die Wasserwacht barg die Schwerverletzte. Ein Helikopter flog sie ins Krankenhaus. Der Ostufersteig wird nicht mehr auf Sicherheit geprüft und ist in aktuellen Karten nicht verzeichnet.

Wenige Stunden stürzte eine 19-Jährige am Schneibstein in Schönau am Königssee. Wegen Nebels konnte sie zunächst nicht gefunden werden. Per Handylokalisierung und Rufe lokalisierten die Bergretter die junge Frau, die ebenfalls schwer verletzt war, und flogen sie per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Sie war beim Abstieg falsch abgebogen und in eine Rinne geraten. Im Bereich Garmisch-Partenkrichen gab es dieses Jahr schon acht Bergtote.