Stand: 26.08.2025 08:52 Uhr
Eintracht Braunschweig hofft nach einem guten Saisonstart in der 2. Liga auf eine Überraschung im DFB-Pokal. In der ersten Runde treffen die „Löwen“ heute vor heimischer Kulisse auf Titelverteidiger VfB Stuttgart – und wanderten zur Einstimmung auf historischen Pfaden.
Ob die Magni-Kirche in der Altstadt, das bunte Rizzi-Haus oder der Altstadtmarkt, auf dem schon die deutschen Meister von 1967 ihren Titel feierten – die aktuellen Kicker der Eintracht bekamen bei einer Stadtführung durch Braunschweig einen Eindruck von der kulturellen Vielfalt der Stadt.
Das hinterließ Wirkung: „Es ist natürlich immer gut, einen Eindruck zu bekommen von der Stadt, was die Geschichte angeht. Das schafft Identifikation“, sagte Keeper Ron-Thorben Hoffmann dem NDR.
„Löwen“ wollen im Pokal überraschen
Und sein Kapitän Sven Köhler ist sich sicher, dass die „Identifikation mit der Stadt sogar leistungsfördernd sein kann“. Vor dem Duell der Eintracht am heutigen Dienstag (20.45 Uhr, live im Ersten und im NDR Livecenter) in der ersten Runde des DFB-Pokals mit Titelverteidiger Stuttgart herrscht beim BTSV Vorfreude. Die „Löwen“ sind gut in die Saison gestartet – und haben Hunger auf mehr.
Die Spielpaarungen und Ergebnisse im DFB-Pokal der Saison 2025/2026 im Überblick.
„Nimmt man die Bayern raus, dann kommt lange nichts und dann kommt der VfB Stuttgart“, sagte Trainer Heiner Backhaus. „Und sich mit denen zu messen mit unserer Art und unserer Idee, ist für jeden eine maximale Herausforderung“, fügte der Coach hinzu. Köhler sagte zudem: „Wenn wir alle bei 100 Prozent und auch unsere Fans bei 100 Prozent sind, dann haben wir eine Chance. Und die Chance will ich nutzen.“
Tempelmann fehlt verletzt
Nach zwei Siegen zum Liga-Auftakt beim 1. FC Magdeburg und vor heimischer Kulisse gegen Greuther Fürth setzte es jüngst die erste Saisonniederlage beim Karlsruher SC. Eine insgesamt unnötige Pleite, die auch personelle Konsequenzen hatte.
Der BTSV muss „mehrere Wochen“ auf Mittelfeldspieler Lino Tempelmann verzichten, der sich im Auswärtsspiel beim KSC eine Knochenquetschung sowie eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zuzog. „Es ist natürlich sehr ärgerlich. Er ist ein Spieler, der Rhythmus braucht, darum war er vergangene Saison hier auch so gut“, sagte Backhaus. „Aber wir sind bei Lino von viel Schlimmerem ausgegangen.“
Louis Breunig steht hingegen zur Verfügung. Sein Platzverweis aus der Nachspielzeit hat für den Pokal keine Auswirkungen.
BTSV voller Vorfreude
Die Grundstimmung bei der Eintracht ist vor dem Pokalspiel positiv. „Es ist ein Privileg, sich mit den Besten messen zu dürfen. Wen ich dafür anzünden muss, der hat seinen Job verfehlt“, sagte Backhaus. „Ich freue mich sehr auf das Spiel, weil Flutlichtspiele etwas Besonderes sind. Das sind einfach coole Spiele, die Spaß machen. Und dafür spielen wir Fußball“, so Keeper Hoffmann.
Kriselnde Stuttgarter sind gewarnt
Beim Titelverteidiger ist man hingegen früh in der Saison im Alarmmodus – und auf der Hut vor den „Löwen“. 94 Tage nach dem Triumph von Berlin wollen die Schwaben eine weitere Pleite nach den Niederlagen im Supercup gegen den FC Bayern München (1:2) und zum Ligastart bei Union Berlin (1:2) mit aller Macht verhindern.
Torwart Alexander Nübel warnte vor einem „ekligen Los, ich denke das schwerste, das man als Bundesligist bekommen konnte. Wir müssen alles investieren, um uns da durchzusetzen“, sagte der Nationaltorhüter. „Wir haben jetzt in Braunschweig nur eine Aufgabe: eine Runde weiterzukommen. Wir sind der Titelverteidiger – und das wollen wir so lange wie möglich bleiben“, forderte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß.
Das wiederum wollen die Niedersachsen verhindern – und sendeten eine kleine Spitze Richtung Baden-Württemberg. Auf der Website bewerben die Blau-Gelben die Partie forsch mit der Frage: „Pokalsiegerbesieger – warum denn nicht?!“
Die Pleite war vermeidbar, weil die Blau-Gelben unglückliche Gegentreffer kassierten und aus ihren eigenen Möglichkeiten zu wenig machten.
Was für ein Heimdebüt des Fußball-Zweitligisten aus Niedersachsen: Gegen Fürth ging es in der Schlussphase hin und her, aber am Ende stand ein 3:2-Sieg der „Löwen“.
Ein Traumtor von Mehmet Aydin kurz vor Schluss bescherte den „Löwen“ den Auswärtserfolg, obwohl sie lange in Unterzahl spielten.