Frankfurts Problemviertel
Bahnhofsviertel: So viele Straftaten gibt es bei Großkontrollen
26.08.2025 – 10:22 UhrLesedauer: 2 Min.
Großkontrolle am Frankfurter „Kaisersack“ (Archivbild): Weiterhin will die Polizei verstärkt gegen Dealer vorgehen. (Quelle: IMAGO/imago)
Großkontrollen im Bahnhofsviertel sind ein häufiges Bild. Das Innenministerium spricht von Erfolgen, kündigt aber weiteren Druck gegen Dealer an.
Die Polizei hat im Frankfurter Bahnhofsviertel seit Anfang vergangenen Jahres ihre Kontrollen verstärkt. Insgesamt gab es 36 Großkontrollen seit Februar 2024, wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Dabei überprüften die Beamten mehr als 5.100 Personen und fertigten 739 Strafanzeigen.
Die Kriminalitätsrate im Bahnhofsviertel ging laut der Statistik etwas zurück. Nach einem Höchststand von mehr als 10.600 registrierten Straftaten im Jahr 2023 sank die Zahl im vergangenen Jahr um 740 Fälle auf 9.871 Straftaten – ein Rückgang um sieben Prozent.
Als Kriminalitätsschwerpunkte gelten das Kaisertor, die Münchner Straße, die Taunusstraße sowie das gesamte Bahnhofsgebiet. Die Polizei registrierte dort unter anderem Drogenhandel, Eigentumsdelikte und Raubstraftaten.
Hessens Innenminister Roman Poseck betonte, die polizeiliche Präsenz und der Kontrolldruck im Bahnhofsviertel seien deutlich erhöht worden. „Auch künftig werden wir weiter auf Großkontrollen in kurzen Abständen und hohe Polizeipräsenz im Bahnhofsviertel setzen“, sagte der CDU-Politiker. Nur so erreiche man ein „Mehr an Sicherheit und eine Verbesserung der Gesamtlage“.
Das Ministerium teilte mit, weitere gezielte Aktionen und Maßnahmen seien in Vorbereitung, um das Bahnhofsgebiet für Rauschgiftdealer so unattraktiv wie möglich zu machen. Gleichzeitig will die Stadt Frankfurt offene Drogenszenen im öffentlichen Raum unterbinden.
Die Stadt Frankfurt verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, Drogenkonsumenten von den Straßen in Hilfeeinrichtungen zu lenken. Bis Ende des Jahres werden die Plätze im Drogenkonsumraum Niddastraße von aktuell vier auf bis zu 20 erhöht. Ende 2026 soll das geplante Crack-Suchthilfezentrum in der Niddastraße 76 eröffnen.
Landesweit hat die hessische Polizei als Teil ihrer „Innenstadtoffensive“ seit Anfang 2024 rund 63.000 Personen überprüft und 6.200 Straftaten festgestellt, wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zudem seien 1.650 Menschen festgenommen worden.
Für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Juli 2025 meldete die Polizei demnach 1.145 Festnahmen und knapp 4.000 Straftaten. Die Innenstadtoffensive war im Februar 2024 in mehreren Städten gestartet, darunter Frankfurt, Darmstadt, Fulda, Kassel und Wiesbaden. Später kamen Bad Hersfeld und Biedenkopf hinzu.