Wie das Unternehmen am Mittwoch (26. August) mitteilt, werde das Produktportfolio am Stammsitz der Sparte Bearings & Industrial Solutions (B & IS) in Schweinfurt integriert.

Die Maßnahmen sind laut Schaeffler Teil der im November 2024 bekanntgegebenen „Strukturmaßnahmen mit regionalem Fokus auf Europa und Deutschland“. Ziel dieser Maßnahmen ist es demnach, in einem schwierigen Umfeld die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler-Gruppe und der Sparte B & IS langfristig zu sichern. Die Sparte B & IS sieht sich mit einer anhaltenden Konjunkturschwäche, strukturellen Problemen sowie einer erhöhten Wettbewerbsintensität konfrontiert.

Umsatzentwicklung in Steinhagen „seit Jahren negativ“

In Steinhagen fertigt Schaeffler mit rund 200 Mitarbeitenden hauptsächlich Gelenklager für unterschiedliche industrielle Anwendungen vor allem in den Sektoren Antriebstechnik sowie Land- und Baumaschinen. Die Umsatzentwicklung am Standort ist seit Jahren negativ – bei gleichbleibend oder sogar steigenden Fixkosten. Gleichzeitig erschwert ein langfristig negativer Volumentrend infolge der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sowie des Preisdrucks im Markt die Situation weiter.

Für den Standort Steinhagen hat das Unternehmen vor diesem Hintergrund in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite, wie vereinbart, intensiv verschiedene Szenarien für ein Zukunftskonzept geprüft, heißt es weiter. Dazu gehörten beispielsweise die Gewinnung neuer Aufträge, Preis-Nachverhandlungen mit Zulieferern, ein verschlanktes Standort-Management oder auch die Vermietung freier Gebäude.

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Es hat sich gezeigt, dass die teilweise bereits begonnenen sowie die weiteren im Rahmen des Zukunftskonzepts identifizierten potenziellen Maßnahmen unter den gegebenen Umständen nicht ausreichen, um vor Ort die Produktion wirtschaftlich tragfähig zu halten.

„Wir bedauern, dass im Rahmen der intensiven Analysen und Gespräche keine zukunftsfähige Lösung für den Standort gefunden werden konnte“, sagt Sascha Zaps, Vorstand Bearings & Industrial Solutions. „Durch die Integration des Produktportfolios am deutlich größeren Standort Schweinfurt mit einer entsprechend besseren Kostenstruktur schafft Schaeffler gleichzeitig die Grundlage, das Produkt weiterhin in Deutschland zu fertigen. Das bedeutet, dass über 100 Stellen in Deutschland erhalten werden können, allerdings an einem anderen Standort.“

Für die rund 200 Mitarbeitenden in der Produktion am Standort Steinhagen werden im Rahmen der nun folgenden Gespräche zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretern die nächsten Schritte festgelegt. Rund 20 Mitarbeitende aus der Produktgruppe Gleit- und Gelenklager und dem Produktmanagement sollen in anderen Räumlichkeiten in Steinhagen verbleiben.

Es ist geplant, alle Maßnahmen im engen Dialog möglichst sozialverträglich umzusetzen. Details wird das Unternehmen nach Abschluss der Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung kommunizieren.