Boris Herrmann steigt am Dienstagnachmittag wieder mit aufs Boot. Der Skipper der „Malizia“ – Seaexplorer fehlte seinem Team bei der zweiten Etappe des Ocean Race Europe. Nun soll der 44-Jährige seine Crew wieder in die vorderen Ränge führen. Beim zweiten Teilstück des Hochsee-Segelrennens rund um Europa fuhr das deutsche Team hinterher, wurde nur Fünfter.

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„Dieses Team hat das Talent, den Kampfgeist und das Boot, um sich zurückzukämpfen“, sagte Boris Herrmann vor dem Start der dritten Etappe. Von Cartagena (Spanien) geht es über rund 650 Seemeilen nach Nizza (Frankreich). „Wir sind bereit, stärker zurückzukommen“, betonte Herrmann, der sein Team auf der ersten Etappe von Kiel nach Portsmouth auf Rang zwei geführt hatte.

Der gebürtige Oldenburger, der die Welt bereits mehrfach allein umsegelt ist, fehlte beim Rennen von Portsmouth nach Cartagena wie zuvor angekündigt, weil er das SailGP-Rennen in Sassnitz auf Rügen besuchte. Aus der Entfernung musste Herrmann mit ansehen, dass die „Malizia“, eines der schwereren der sieben teilnehmenden Boote beim Ocean Race Europe, bei eher mäßigen Winden nicht so richtig in Schwung kam.

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„Biotherm“ nicht zu stoppen

Ganz anders sieht es beim Segelboot „Biotherm“ aus, das als Leichtgewicht sehr gut zurechtkommt. Das französische Team gewann beide Etappen und auch die weiteren Wertungen. Die Crew um Skipper Paul Meilhat führt das Ocean Race Europe mit 25 Punkten an. Auf Platz zwei liegt „Paprec Arkea“ (18). „Paul Meilhat und sein Team haben stark performt, die Leistung ist beeindruckend“, sagte Segelexperte Tim Kröger im NDR-Interview über das dominierende Team.

Die beiden Boote, die kurz nach dem Start des Ocean Race Europe in Kiel Anfang August kollidierten, sind seit Beginn der zweiten Etappe derweil wieder dabei. Das erste Teilstück musste sowohl die Crew von „Holcim – PRB“ als auch das Team „Mapei Allagrande“ abbrechen, weil Reparaturarbeiten an den Segelschiffen anstanden.

Mittlerweile hat die internationale Jury ein Urteil in dem Kollisionsfall gefällt. Beide Mannschaften hatten zuvor Protest eingelegt. Es ging um die Schuldfrage des Crashs. Das Schweizer Team „Holcim – PRB“ erhält nun eine Wiedergutmachung. Für den verpassten ersten Rennabschnitt wird „Holcim-PRB“ die Durchschnittspunktzahl der auf den Etappen zwei bis fünf ersegelten Ränge erhalten. Bestrafungen für eines der beteiligten Teams erfolgten nicht.

Nach der Etappe nach Nizza, die wohl am Freitag enden wird, stehen noch zwei weitere Rennen beim Ocean Race Europe an. Aus Frankreich geht es im kürzesten Teilstück nach Genua (Italien), ehe es die Teams durch das Ionische Meer nach Boka Bay (Montenegro) führt. Dort soll das Ocean Race Mitte September enden.