Leipzig. Im Leipziger Nordwesten ist der Bismarckturm erneut von Vandalismus betroffen. Unbekannte zerstörten mehrere Fensterscheiben und legten offenbar im Inneren Feuer. Fotos zeigen die Schäden, die sich in eine Serie ähnlicher Angriffe einreihen.

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Stephan Weinholz, 1. Vorsitzender des Bismarckturm-Vereins Lützschena-Stahmeln, sagt: „Der Turm ist leider immer wieder Ziel von Schmierereien.“ Seit etwa Juni dieses Jahres kämen aber erhebliche Sachbeschädigungen hinzu, die in ihrem Ausmaß neu wären.

Eine zerbrochene Scheibe am Bismarckturm im Leipziger Nordwesten.

Zerstörte Fenster und Lampen, verfassungsfeindliche Symbole an Toiletten – und Holz, das im Inneren des Turms aufgeschichtet und entzündet wurde, so Weinholz. „Wir haben viele der Fälle bei der Polizei gemeldet.“ Ergebnisse gebe es bisher keine.

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Der Bismarckturm ist ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft.

Stephan Weinholz

1. Vorsitzender Bismarckturm-Verein Lützschena-Stahmeln

Eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig bestätigt, dass es am Bismarckturm in den vergangenen Wochen wiederholt zu Sachbeschädigungen gekommen ist. Im Zusammenhang mit Hakenkreuz-Schmierereien werde noch ermittelt. Andere Verfahren seien bereits an die Staatsanwaltschaft übergeben worden, da keine Täter ermittelt werden konnten.

Verein beklagt Angriff auf Gemeinschaft

Für den Verein ist das mehr als bloßer Sachschaden: „Die Beschädigungen sind ein Angriff auf unsere gesamte Vereinsarbeit und die kulturelle Landschaft. Wir veranstalten hier Kinderfeste, Kinoabende, Ausstellungen und Konzerte. Der Bismarckturm ist ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft“, so Weinholz. „Es handelt sich hier um gezielte Straftaten, die auch das gesellschaftliche Miteinander in unserer Ortschaft bedrohen.“

Am Eingang zum Bismarckturm wurden im Juni 2025 Lampen beschädigt.

Die Reparaturen stemmt der Verein selbst – hofft aber auf Unterstützung der Stadt, die Eigentümerin ist. Die Höhe der Kosten lasse sich noch nicht beziffern. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Videokameras oder Maschengitter an den Fenstern werden geprüft. Weinholz hofft, dass zudem Anwohner Hinweise auf die Täter geben können.

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Turmbau zu Ehren Otto von Bismarcks

Der Leipziger Bismarckturm wurde 1915 fertiggestellt und bietet mit einer Höhe von rund 31 Metern und seiner Lage auf einem Hügel den höchsten Aussichtspunkt im Leipziger Norden.

Er wurde zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck errichtet. Mehr als 200 solcher Türme gibt es bundesweit. Die überwiegende Mehrheit wurde zwischen Bismarcks Tod 1898 und seinem 100. Geburtstag im Jahr 1915 errichtet.

LVZ