München – Es war ein Einsatz, wie ihn München bisher noch nicht erlebt hatte. Rund 30 meist junge Menschen gingen am Dienstag, dem 19. August, brutal aufeinander los. Mit einer Machete, Sicheln und Messern prügelten sie im Stadtteil Freimann aufeinander ein. Aufgrund der Brutalität und der Verletzungen hat die Mordkommission die Ermittlungen übernommen.
Nach einem Bericht über den Macheten-Angriff meldeten sich mehrere Anwohner bei BILD. Offen will sich aber niemand äußern. Der Grund: Angst, ebenfalls ins Visier der Jugendgangs zu geraten.
Eine Überwachungskamera und das Licht wurden beschädigt
Foto: Karl Keim
Überwachungskameras zerstört
Die gehen rücksichtslos vor. Mindestens zwei Überwachungskameras an Mehrfamilienhäusern waren zerstört und herausgerissen. Die Verbrecher wollen so offenbar verhindern, dass Aufnahmen an die Polizei gelangen. Ein Anwohner zu BILD: „Es ist erschreckend, wie ein bisheriges wohnungsbauliches Vorzeigeviertel in München jetzt von Clans terrorisiert wird.“
„Einige sind Eigentumswohnungen, in denen die Inhaber wohnen oder die vermietet werden. Auf der anderen Straßenseite sind Häuser der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ‚Gewofag‘ für soziales Wohnen“, so der Anwohner.
In der Max-Bill-Straße stehen schicke und teure Mehrfamilienhäuser
Foto: Karl Keim
„Ausgerüstet wie bei einem Anschlag“
Ein anderer Anwohner schildert: „Die Polizei kam von allen Seiten, auch durch einen Park. Die Polizisten waren ausgerüstet wie bei einem Anschlag. Nachbarn standen geschockt auf den Balkonen. Laut Augenzeugenberichten sind einige der Angreifer durch Tiefgaragen geflüchtet, die unterirdisch mehrere Häuser verbinden.“
Traurige Bilanz der Messer-Massenschlägerei: mehrere Schwerverletzte. Darunter Arda C. (19), der einen Durchstich am linken Oberarm sowie einen Stich in der Brust erlitten hatte. Auch Vehel S. (19) wurde durch mehrere Stiche am Arm verletzt. Ein drittes Opfer soll am Bauch verletzt worden sein. Blutspuren zogen sich über Dutzende Meter.
Verbindung zu Messer-Attacke in 2022?
Schwierig für die Kripo: Die Opfer machen keine Angabe zur Tat. Planen sie ihre eigene Rache? Die Anwohner befürchten, das die Randale erst der Anfang gewesen sein könnten.
BILD erfuhr: Mordermittler prüfen eine Verbindung zu einem Tötungsdelikt am 14. März 2022 in München-Milbertshofen. Damals wurde Musafr P. (18) bei einer Messer-Attacke am Korbinianplatz getötet. Der Name eines Zeugen des tödlichen Streits taucht jetzt als Zeugen-Name beim Macheten-Angriff auf. Ob es eine Verbindung gibt, wird geprüft.